Der Trend zu neuen, hohen Achterbahnen ist nach vielen Jahren der Ruhepause wieder aufgeflammt. In Europa baut Port Aventura einen 112 Meter hohen LSM-Beschleunigungscoaster von Intamin. Das Layout ähnelt dem vom Top Thrill Dragster, nur eine Nummer kleiner. Statt Hydraulik kommt ein LSM-Antrieb zur Anwendung. Erstmals wird das lineare Beschleunigungssystem mit seinen Kupferspulen-Statoren einen Zug auf rund 180 Stundenkilometer in knapp unter fünf Sekunden beschleunigen - dies entspricht einer durchschnittlichen Beschleunigung von etwas über 1g. Dazu hat Intamin das früher als Stromfresser verrufene LSM-System „in-house“ konsequent weiterentwickelt.
2017 soll der neue Ferrari Coaster eröffnen. Ein Jahr später will der PolerCoaster in Orlando seine Einzelwagen aus fast 160 Metern Höhe starten lassen. Die etwa zwei Kilometer lange Schiene windet sich spiralförmig um einen gigantischen Turmschaft mit 30 Metern Durchmesser - Hügel, Wenden, Inversionen und nach aussen geneigte Kurven inklusive. Die dann weltweit höchste Achterbahn wird nur einen Makel haben: Trotz der gigantischen Höhe werden die Fahrzeuge die 100 Stundenkilometer-Marke nicht deutlich überschreiten, da keine Abfahrt höher als 40 Meter ausfallen wird. Ursprünglich wurde S&S als Hersteller auf der Branchenmesse IAAPA 2014 vorgestellt, das Betreiberkonsortium hat sich dann aber für Intamin entschieden - Scheinbar hat hier der Trackrekord geholfen, verantworten die Liechtensteiner bereits heute die höchsten und schnellsten Achterbahnen der Welt. Weitere PolerCoaster, unter anderem in Atlantic City und Las Vegas, sollen in der Entwicklung sein.
Die seit dem Jahre 2005 den Höhenrekord inne habende Kingda Ka muss sich warm anziehen. Die 139 Metermarke wird fallen und vielleicht bis 2020 auch mit einem ebenbürtigen Absturz in die Tiefe.
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