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Extreme Rusher wird auf 800 Metern
Fahrstrecke einen Höhenunterschied von bis zu 60 Metern bieten |
S&S, der Druckluftspezialist aus Amerika, expandiert
aktuell seine Achterbahnsparte verstärkt in China: Gleich vier Roller
Coaster wollen in den nächsten Monaten eröffnen, darunter drei
Katapultanlagen mit Pneumatikantrieb für die OCT-Gruppe und der dritte
4D-Coaster nach X im Six Flags Magic Mountain und Eejanaika im japanischen
Fujikyu Highland. Der hippe Launchcoaster Extreme Rusher im Happy Valley
Beijing ist die Fortgeschrittenste der vier Installationen.
Der von der staatlich kontrollierten Oversea Chinese Town
geführte Park im Südosten Pekings wurde im Jahre 2006 eröffnet
und bietet zahlreiche stark thematisierte Achterbahnen wie einen B&M Flying
Coaster mit Vulkanthematisierung oder Vekomas Mine Train Achterbahn im
aztekischen Stil.
Extreme Rusher bildet die erste Ausbaustufe des Happy Valley
Beijings, wobei der gesamte Eingangsbereich mit Restaurants und modernen,
stylischen Shops rund um die rote Stahlachterbahn ausgebaut wurde. Auf
monumentale Kulissenwände wird bei
Extreme Rusher verzichtet. Statt dessen wurde der Katapultcoaster über
einen künstlichen See angelegt.
Extreme Rusher war bereits für den Sommer 2010
angekündigt, doch die 60 Meter hohe Stahlachterbahn ist bis heute nicht
eröffnet worden. Auf Anfrage teilte S&S mit, dass
Unregelmässigkeiten beim Aufbau der Schiene sich negativ auf die
Ergebnisse der Testfahrten ausgewirkt haben, welche bereits im Sommer letzten
Jahres durchgeführt wurden (Videolink).
Die Anlage würde im Frühjahr 2011 dem Publikum übergeben werden,
wenn auch die anderen Achterbahnen des ganzjährig geöffneten Parks
wieder in Betrieb gehen.
Statt pneumatischen Katapultstart auf 135 Stundenkilometer
steht der 24-sitzige Zug bei einem Besuch zum Jahresanfang in der Station. Ein
ähnliches Schicksal ereilte bereits dem vom Launch-System baugleichen Ring
Racer am deutschen Nürburgring. Mittels Luftdrucktechnik hätte dort
der zweigliedrige Zug auf stolze 217 km/h beschleunigt werden sollen. Wurden am
Formel 1 Wochenende im Juli 2009 noch moderate 130 Stundenkilometer erreicht,
sollte danach die eigentliche Weltrekordmarke erobert werden. Eine Woche
später wurde die Abschusstechnik bei Testläufen auf Top-Speed Niveau
unter einem ohrenbetäubenden Knall regelrecht zerlegt. Intensive
Untersuchungen, Reparaturen und wochenlanges Warten auf Ersatzteile folgten.
Dabei riss die "Pannenserie" bis heute nicht: Erst wenige Tage nachdem die
Hochgeschwindigkeitstests im September 2009 wieder aufgenommen wurden,
ereignete sich der nächste Crash des Katapultsystems. Die erfolgreiche
Inbetriebnahme ist in weite Ferne gerückt und der Park ohne
Hauptattraktion ein Millionengrab.
Extreme Rusher setzt auf eine eher moderate Geschwindigkeit
von 135km/h. Das Beschleunigungssystem am Nürburgring hatte diese Marke
bei seiner temporären Premierenfahrt problemlos erreichen können. Dem
durchzugsstarken Launch wird im Happy Valley Peking ein 850 Meter langes Layout
folgen, dessen Highlight eine steile Aufwärtsspirale auf einen 60 Meter
hohen Hügel ist. Von dort stürzt der viergliedrige Zug leicht
verzögert durch Magnetbremsen in einen Tunnel unter die
Seeoberfläche, um am anderen Ende der Anlage über eine
aufgeständerte 180° Steilkurve mit 90° Querneigung umgelenkt zu
werden. Drei weitere 180° Wenden inklusive zweier Airtime-Hügel und
einem Twisted-Track kurz vor der Stationsbremse werden das Layout abrunden.
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