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Die beeindruckende Skyline vom Tivoli
Gröna Lund wird durch eine Holzachterbahn ergänzt und somit noch
verschlungener werden |
Gröna Lund, der Stadtpark von Stockholm, hat immense
Platzprobleme. Dies ist weder etwas neues, noch überraschendes, da der
Park sowohl vom Meer und Häusern der Hauptstadt eingegrenzt ist.
Verwunderlich ist aber immer wieder die Kreativität von Peter Osbeck,
Rides Manager von Gröna Lund, und seinem Team. Der Tivoli hat jüngst
die größte Neuheit für 2011 bekanntgegeben: Twister, eine
Holzachterbahn von The Gravity Group, welche somit die insgesamt siebte
Achterbahn des Tivolis sein wird. Die Anlage wird zwischen dem Achterbahnduo
Vilda Musen / Jetline und der Hängeachterbahn Kvasten entstehen. Das Wort
"zwischen" ist hierbei mehr als wörtlich zu nehmen, denn der neue Twister
wird 24 Mal sich selber über- oder unterqueren. Dazu kommen noch acht
Begegnungen mit Jetline und drei Mal wird die Vekoma Achterbahn Kvasten
gekreuzt. Damit ist Twister die komplexeste und anspruchsvollste Attraktion,
welche die Schweden bis heute konzipiert haben.
Das Team für strategische Planung von Gröna
Lund hat gemeinsam mit den Ingenieuren der amerikanischen Gravity
Group eine Holzachterbahn entworfen, die extrem kompakt und platzsparend
und dabei trotzdem sehr thrill-lastig sein wird. Die Bahn wurde so
positioniert, dass der First Drop sowie der erste
Airtimehügel sowohl von der Uferpromenade von Stockholm, als
auch bei der Einfahrt der zahlreichen Kreuzfahrtschiffe zu sehen sein wird. Die
Skyline des Parks ist heute schon beeindruckend. Ab 2011 wird Twister
das Panorama der beiden Freifalltürmen und den vier großen
Achterbahnen und ergänzen.
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Direkt an der Uferpromenade erhebt sich
die siebte Achterbahn von Gröna Lund |
Holzachterbahnen sind in Gröna Lund nichts
neues, jedoch wurde die Letzte im Jahre 1965 außer Betrieb genommen, so
dass sich die Stockholmer nun wieder auf ein wahres Woodie-Feeling freuen
können. Neben der Holzachterbahn wird es für die 129te Saison zudem
eine umfangreiche Modernisierung des Geisterbahn-Klassikers Blå
Tåget geben.
Twister wird die erste Anlage von The Gravity
Group in Europa sein. Die Amerikaner haben in diesem Jahrtausend als
zweiter großer Holzachterbahn-Hersteller den Sprung über den
großen Teich geschafft. Der Vorreiter Great Coaster International
konnte bereits vier Anlagen, darunter die Doppelanlage Joris en de Draak
im Efteling, platzieren. Die bekannteste Anlage der Gravity Group
ist Voyage im Freizeitpark Holiday World. Der überaus
wendige, beschleunigungslastige und sehr wartungsintensive Schienenlindwurm
zählt zu den besten Holzachterbahnen der Welt. Ob die neuen Züge des
Herstellers, welche dieses Jahr auf Voyage getestet wurden, in Schweden
zum Einsatz kommen werden, ist noch nicht entschieden.
Beginnen wird der wilde Ritt in der schwedischen Hauptstadt
mit einem klassischen Kettenlift in Richtung Meer. Die Abfahrt
beschreibt eine Linkskurve und die Wagen rasen an der Uferpromenade über
den ersten großen Camelback, welcher jede Menge Airtime
verspricht. Eine Steilkurve führt danach hinein in ein eng verschlungenes
Layout, welches geprägt ist von engen Kurven und etlichen kleinen
Bunnyhops. Ein Doppel-Up befindet sich genauso im Aufgebot wie
die bereits beschriebenen Begegnungen mit Jetline und
Kvasten.
Seit Anfang August laufen die Bauarbeiten in Gröna
Lund, so dass mit einer Eröffnung pünktlich zur nächsten
Saison im Mai 2011 zu rechnen ist. "Gröna Lund hat das Ziel, seinen
Gästen einen Weltklasse-Tag zu bieten - jeden Tag und immer wieder. In
2011 werden wir rund 6,3 Millionen Euro in die Holzachterbahn und die
Überarbeitung der Geisterbahn investieren", sagt Jan Roy,
CEO von Gröna Lund. "Zeitgleich soll der Uferbereich im
Design eines Freizeitparks der letzten Jahrhundertwende gestaltet werden. Ich
bin verdammt stolz auf das, was wir nächstes Jahr unseren Gästen
präsentieren werden." |