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Projektleiter Filip Bogaerts zeigt die
Pläne von Typhoon |
600 Kilometer nordöstlich von Münsterhausen liefen
im Herbst 2003 die Vorbereitungen auch im Bobbejaanland auf Hochtouren. Seit
dem Frühjahr planen die Verantwortlichen an der Eingliederung der
Attraktion in den Familienpark. Schwer beschäftigt zeigt sich der
zuständige Projektleiter Filip Bogaerts. Innerhalb von zwei Wochen
demontierte ein Spezialistenteam der deutschen Firma RCS um den Hamburger
Schausteller Max Eberhardt im Auftrag des Parks den ausgedienten Schwarzkopf
Looping Star.
"Sobald die letzten Teile des Looping Star entfernt sind,
werden wir mit der Fundamentlegung für Typhoon beginnen," sagt Filip
Bogaerts. Der studierte Architekt und Sicherheitsberater ist seit 1988
beinahe ständig als externer Berater für den Freizeitpark tätig.
Ein Projekt wie Typhoon wurde zwar schlüsselfertig von
Gerstlauer erworben, die Infrastruktur in Form des Einzelfundaments, die
Stromversorgung und das Stationsgebäude wollen aber eigenverantwortlich
vom Bobbejaanland errichtet werden.
Für das Fundament wollen rund 100 Pfeiler in den Boden
gerammt werden. Die 10 bis 12 Meter langen Betonquader werden von lokalen
Unternehmen geliefert und bis Weihnachten 2003 m Boden versenkt sein. Zu
Jahresbeginn 2004 wird dann eine 25 Zentimeter dicke Betonplatte über die
gesamte Grundfläche gegossen. Die Berechnungen hat das
Bobbejaanland eigenverantwortlich ausgeführt. Die Schnittstelle zur
Achterbahn liegt in der Sohle: "Von Gerstlauer haben wir die Lasten an den
Auflagerpunkten erhalten," sagt Bogaerts, "mit diesen kann das
Betonfundament auf alle Eventualitäten hin ausgelegt werden."
Bogaerts schaut kritisch auf seinen Terminplan: "Am Anfang haben wir
etwas Zeit gewonnen, durch die Unsicherheit bezüglich des Looping Star
aber auch direkt wieder eingebüßt. Jetzt sind wir mit Typhoon voll
im Zeitplan. Im März beginnt der Aufbau von Typhoon, es sollte also alles
für die Eröffnung im April klappen.
Auf dem Tisch breitet der Architekt die Pläne für die
Station aus. Futuristisch wirkt das zweckmäßige, zu den Seiten offene
Gebäude, welches neben der Ein- und Ausstiegsplattform im Untergeschoss
einen Wartungs- und Steuerungsraum beinhalten wird. Dort werden die
Kontrollschränke von Typhoon wie auch der Pneumatikkompressor
für den benötigten Luftdruck zur Schaltung der Bremsen Platz
finden.
Doch nicht nur an den Gebäuden und Fundamenten arbeitet das
Bobbejaanland fieberhaft, auch die Sicherheitsaspekte der späteren
Bahn wollen schon diskutiert werden: "Neulich waren Vertreter von
Gerstlauer und DNV für eine Risikoanalyse bei uns,"
berichtet Bogaerts. Dabei wurden mögliche Störungen
theoretisch durchgespielt und die Gegenmaßnahmen bewertet. Typhoon
hat dabei alle Prüfungen der Sicherheitsingenieure von Det Norske
Veritas mit Bravour bestanden. Von der theoretischen Seite steht der
Eöffnung nichts mehr im Wege. |