|
Rechts: Hubert Gerstlauer vor der Loopingbahn
Typhoon |
Es ist nur ein kleiner Ruck, aber er sorgt doch für ein
mulmiges Gefühl. Langsam erfasst die Kette den futuristischen Wagen und
zieht ihn die Vertikale. Sekunden später liegt man auf dem Rücken,
vor einem nur ein Turm aus Stahl und blauer Himmel. Ungewöhnlich lang
erscheint die Zeit, bis das Fahrzeug die Kuppe überfährt und man die
Orientierung wiedergewinnt. Ein kurzer Blick auf den Vertikallooping und
große Teile der restlichen Strecke, dann folgt der Sturz in die Tiefe.
Die Testfahrten auf Typhoon haben begonnen.
"In den letzten Tagen war der TÜV bei uns im Hause, jetzt hat
die Bahn die letzte Hürde genommen", sagt Erwin Haider von der
Gerstlauer Elektro GmbH, während im Hintergrund der Wagen durch den
Looping rauscht. "Das ist immer ein Spektakel für die Anwohner",
ergänzt er, als er auf der Straße die Gruppe staunender Kinder
sieht. Seit 40 Jahren werden in Münsterhausen Achterbahnen gefertigt, doch
auf dem Firmengelände aufgebaut werden nur die wenigsten.
Da die Loopingbahn Typhoon auf einer Sohle steht, gestaltet
sich der Testaufbau recht unkompliziert - Spezielle Fundamente sind nicht
vonnöten. So wurden im Dezember 2003 die notwendigen Testzyklen
durchgeführt. Die Anlage zeigte sich fast komplett: Unter anderem fehlte
die endgültige Lackierung und natürlich das aufwändig gestaltete
Bahnhofsgebäude, das noch im Bobbejaanland errichtet werden
sollte.
Die folgende Bilderserie und der zum Download bereitstehende
Videoclip geben einen ersten Eindruck von Typhoons kraftvoller Fahrt,
einem Erlebnis zwischen Schwerelosigkeit und positiven Belastungen bis zu 5,2g.
Die Testfahrer waren durchweg beeindruckt und bestätigen dem sichtlich
stolzen Hubert Gerstlauer, eine innovative Idee gekonnt umgesetzt zu
haben. |