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Avalanche bietet Eiskanal-Erlebnis im
stählernen Schienenknäuel |
Lässt man den Blick vom Big Dipper und Infusion
aus schweifen, so trifft dieser auf einen zwischen den beiden Hauptachsen des
Parks errichteten Bobsledcoaster aus dem deutschen Hause Mack
Rides. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 1988 nimmt Avalanche
wagemutige Gipfelstürmer mit auf eine atemberaubende Talfahrt. Einer
echten Lawine gleich donnern die Fahrgäste in ihrem Zug aus Zweierbobs
führungsfrei und ungebremst den stählernen Eiskanal hinunter.
Nach einem 20 Meter hohen Kettenlift beschreibt die 450
Meter lange Achterbahn zunächst ein serpentinenartiges Layout und
nimmt in diesen Rechts-Links-Kurven gehörig an Geschwindigkeit auf. Die
Fahrt gipfelt in einer Kombination aus einer linksgeneigten
450°-Abwärts- und einer sich direkt anschließenden,
rechtsgerichteten 360°-Aufwärtshelix. In diesem furiosen Finale
zeigt die Anlage noch einmal ihre ganze Kraft und entlässt manch einen
ihrer Bezwinger auf wackeligen Beinen aus dem hübsch im Tiroler Stil
thematisierten Stationsgebäude.
Avalanche ist im Vergleich zu anderen Bobsled
Coastern aus dem Hause Mack Rides eine wahre Powermaschine, denn auf
die typischen Blockbremsen, welche dem Zug alle 15-20 Sekunden eine
Verschnaufspause gönnen, wurde bei diesem Bobsled Coaster Layout
grundsätzlich verzichtet. |
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Mit hohem Tempo legen sich
die aneinandergekoppelten Chaisen in den Wannenkanal |
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Rechts: Das Loopingrund von Irn-Bru Revolution
bietet seit 1979 das erste Inversionserlebnis im Pleasure Beach |
Adrenalinseekern, denen die Fliehkräfte der Avalanche
nur ein müdes Lächeln abgewinnen können, bietet der Pleasure
Beach gleich nebenan mit Irn-Bru Revolution eine neue
Herausforderung.
1979 als erster Rollercoaster mit einem
360°-Vertikallooping in Europa eröffnet, zieht die
Stahlachterbahn auch noch heute aufgrund ihres recht eigenwilligen
Designs viele Besucher an.
Um in den Genuss der Arrow-Launch-Achterbahn zu kommen,
muss jedoch erst einmal sportliche Leistung gezeigt und die Stationsplattform
in 17 Metern Höhe erklommen werden. Der erste Thrill wartet bereits vor
Fahrtantritt, wenn die gesamte Konstruktion aufgrund Wind und der Bewegung des
Zuges zu schwingen beginnt.
Auf der Spitze der hellblauen, an eine freitragende
Rundbogenbrücke erinnernden Stahlstruktur werden die vier Personen
fassenden Chaisen des kurzen, insgesamt nur vier Zugglieder bestehenden
Wagenverbunds bestiegen. Der Achterbahnzug wird aus der Station durch einen
elektrisch betriebenen Mitnehmerschlitten herausbeschleunigt und stürzt 14
Meter in die Tiefe, um mit einer Höchstgeschwindigkeit von rund 70
Stundenkilometern den Vertikallooping zu durchqueren. Anschließend
erklimmt der Zug eine zweite Plattform und kommt dort zum Stehen, um im
nächsten Moment einen Rückwärtslaunch in den just
bewältigten, orange leuchtenden Streckenabschnitt zu erleben. Dabei wirken
auf den Körper Kräfte von bis zu dem Vierfachen der
Erdanziehungskraft. |
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Avalanche, Irn-Bru
Revolution und Big One im Panorama |
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Der Beaver Creek Themepark bietet als Kinderland
sogar eine kleine Holzachterbahn |
Im Beaver Creek Themepark wird für die Kleinsten
gleich eine besonders große Zahl an Attraktionen aufgefahren. Neben dem
namensgebenden Bieber-Flüsschen, das sich als Kinder-Log Flume am Rande
des Areals entlang schlängelt, erfreuen gleich acht weitere Rund- und
Hochfahrgeschäfte im Mini-Format die Herzen der jüngsten Generation.
Neben diesen auch aus anderen Parks bekannten Rides aus italienischer
Produktion, wie etwa einem Teetassenkarussel, Froghopper oder auch einem Circus
Clown von Pinfari, gibt es hier aber noch zwei echte Perlen der
Familienunterhaltung zu entdecken, die seit Generationen der gesamten
Sippschaft den Besuch des Pleasure Beach versüßen.
Im Magic Mountain geht es per Eisenbahn durch eine
verzauberte Höhlenwelt, in der in schier unzählbaren Puppenszenen
Märchen aus aller Herren Länder erzählt werden. Trotz mehrerer
Renovierungen - zuletzt im Jahr 2003, als zwei neue Züge erworben wurden,
die anlässlich des 100. Geburtstags von Doris Thompson, der Tochter
des Pleasure Beach-Gründers William George Bean, und dem
ersten ihrer Enkelin auf die Namen Doris 100 und Heidi 001 getauft wurden -
scheint der Magic Mountain mit seiner inzwischen nicht mehr
zeitgemäßen Technik und zum Teil stillstehenden Szenen ein wenig
antiquiert.
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Im Hintergrund: Das Gebäude des Magic
Mountain |
Doch gerade dieser leicht angestaubte Charme macht diese über
70 Jahre alte Attraktion erst zu diesem liebenswerten Klassiker, der mit seiner
schon fast absurd lang anmutenden Fahrt mühelos einen Platz im Herzen
jedes Pleasure Beach Besuchers erobern wird.
Das zweite herausragende Kinderfahrgeschäft ist der 700 Meter
lange Zipper Dipper. Dank fehlender Größenbeschränkung
ist diese Holzachterbahn der perfekte Einstieg für all jene
Knirpse, die einmal ein echter Thrillseeker werden wollen. Charles
Paige, der Holzspezialist des Pleasure Beach, verwirklichte 1932 ein
sehr mildes Coasterlayout, welches aber genau seinen Zweck erfüllt.
Während der einminütigen Fahrt werden große wie kleine
Fahrgäste nach dem Kettenlift durch eine langsame
180°-Rechtskurve geleitet, um nach dem First Drop über zwei
kleine Camelbacks zu gleiten.
Nach der sich anschließenden Kehrtwende durch das
Gebäude des nebenstehenden Space Invaders 2 fährt der Zug auch
schon in die Bremssektion. Im Gegenteil zu einem typischen Kiddy-Coaster
fühlt sich der Zipper Dipper schon recht erwachsen an, ist dabei
aber so sanft, dass selbst Vorschulkinder unbesorgt auf den
Achterbahn-Geschmack kommen können. |
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Der Roller Coaster verläuft
größtenteils an der Parkgrenze entlang |
Eingerahmt - und dadurch von der angrenzenden, öffentlichen
Straße sowie der unmittelbaren Nachbarschaft abgeschirmt - liegt der
Beaver Creek Themepark im Schutz . Diese Holzachterbahn aus dem
Jahr 1933 komplettiert das Woody-Quintett des Pleasure Beach, der nicht
nur die größte Anzahl an hölzernen Spaßmaschinen in
Europa offeriert, sondern auch die in ihrer Art vielfältigste. Selbst im
weltweiten Vergleich schlägt man sich nicht schlecht: Der Spitzenplatz
wird allein mit Kings Dominion in den USA geteilt, dem einzigen
Freizeitpark, der eine derart breite Palette an Wooden Coastern
anzubieten hat.
Mittels des alten Kettenlifts des zuvor an dieser Stelle
operierenden Velvet Coasters, dessen Holzstruktur auch im weiteren
Verlauf des Rollercoasters teilweise recycelt wurde, werden die
Züge bestehend aus bequemen, acht Personen fassenden Chaisen auf
den höchsten Punkt der Anlage gezogen. Beim Anblick der ersten Abfahrt
wird wohl vielen Mitfahrern schlagartig bewusst werden, dass man auf den
Sofa-gleichen Sitzpolstern nur äußerst dürftig gesichert ist.
Aber genau hierin liegt der Spaß dieser traditionellen Holzachterbahn.
Nur ein einfacher, nicht besonders eng sitzender Gurt hindert den Insassen am
Aussteigen. Bis vor einigen Jahren war man sogar gänzlich ohne Gurt den
Kräften der Achterbahn ausgeliefert.
Diese sind zwar im Vergleich zum Vorgänger schon beachtlich,
bot dieser doch nur sanfte Abfahrten. Der 700 Meter lange und bis zu 19 Meter
hohe Rollercoaster hingegen offeriert steilere Drops und ein
höheres Tempo. Insbesondere die scharf nach rechts abknickende Abfahrt des
zweiten Camelbacks, auf welcher der Wagenverbund hinter der Halle des
Space Invaders abtaucht, pumpt Adrenalin in die Adern der Fahrgäste
und zeugt zugleich von Kreativität und dem Willen des Designers Charles
Paige, den Pleasure Beach-Besuchern immer wieder mit etwas Neuem bei
seinen Holzkonstruktionen zu überraschen. Das Out-and-Back-Layout
des Rollercoaster ist ein perfekter Familienspaß, dessen viele
kleine Bunny Hops auf dem Rückweg zur Station ein unterhaltsames,
aber nicht zu aufregendes Finale bieten.
Text: Coastersandmore - cs,
Bilder: Coastersandmore |
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