Werbung WBMW Germany
English
 
‹‹ 1 2 3 4 5 6 ››

Site-Info: Editorial > Visit the Parks > Pleasure Beach Blackpool: Seite 2

Pleasure Beach Blackpool

Links: Wasserung nach der Stabkirche - rechts: Einfahrt in die Valhalla

Die 1935 als größtes Funhouse der Welt eröffnete Attraktion wurde bei einem Brand im Jahr 1991 vollständig zerstört. Einziges Überbleibsel war der Kopf des "Lachenden Mannes", welcher inzwischen wieder - in restaurierter Form und mit neuem Körper - die Gäste des Parks vor dessen Toren mit seinem schallenden Gelächter begrüßt.

Im Jahr 2000 wurde an der Stelle der alten Spielstätte mit immensem Presserummel die Eröffnung des "größten und unglaublichsten Dark Rides der Welt" gefeiert. Valhalla, die bis heute größte jemals in Blackpool getätigte Einzelinvestition, sollte den Pleasure Beach in ein neues Zeitalter führen.

Die Schweizer Intamin AG lieferte mit einem rund 800 Meter langen Reversing Boat Ride die Hardware für das Fahrgeschäft. Für die Innenausstattung und Spezialeffekte engagierte man renommierte Firmen wie beispielsweise die britischen Farmer Studios, Attraction Services und Technifex Inc aus den USA oder das deutsche Unternehmen Heimo.

Verwandte Themen

• Entwicklungsgeschichte der Wasserachterbahnen

Das Abenteuer beginnt in einer an die Architektur norwegischer Stabkirchen angelehnten Station, welche für eine Million Pfund von acht russischen Handwerkern nach traditioneller Bauweise ohne einen einzigen Nagel aufgebaut wurde. Hier nehmen die Fahrgäste in den achtsitzigen Barken Platz, die an die Langboote der Wikinger erinnern, und steuern auf direktem Wege wilden Gewässern entgegen.

Zunächst geht es durch den Mund des gigantischen Totenschädels eines Wikingerkriegers hinein in die enorme Halle. Hugin und Munin, die Raben des weisen Göttervaters Odin, begrüßen die Gäste, bevor das Boot beginnt, den ersten Kettenlift zu erklimmen. An dessen Gipfel weist eine Projektion des Donnergotts Thor den Eindringlingen den Weg in Richtung Valhalla, den Ort, an den sich der skandinavischen Mythologie nach die Seelen tapferer Wikinger nach deren Ableben begeben.

Hinter der mächtigen Kulisse von Valhalla verbirgt sich einer der größten Darkrides der Welt

Die Reise in das nordische Nirwana ist lediglich das übergeordnete Thema des Rides, eine tatsächliche Geschichte, wie sie vergleichbare Attraktionen wie Pirates of the Carribbean bei Disney bieten, sucht man hier vergebens. Dafür werden in den einzelnen Räumen der Themenfahrt unglaublich eindrucksvolle Spezialeffekte aufgeboten, welche wiederum die Konkurrenz nicht bieten kann. Und genau hier liegt auch die Achillesferse des Rides: Die aufwändigen Effekte haben sich allzu oft als unzuverlässig erwiesen, und so kann man nie ganz sicher sein, in den vollen Genuss des kompletten Valhalla-Erlebnisses zu kommen.

Zu Beginn des Abenteuers fährt das Boot in eine von heißem Dampf erfüllte Höhle und man wird Zeuge der gewaltigen Macht Thors, der einen monströsen 20.000 Volt Blitzschlag zur Erde schickt. Der von Dampfdüsen gesäumte Wasserlauf befördert die Barke zu einem Aussichtspunkt, von dem man einen kurzen Blick über den Pleasure Beach werfen kann, bevor ein Rückwärtsdrop die Besucher zum ersten mal regelrecht durchnässt.

Rechts: Eines der Boote erreicht wieder sicher, aber nicht unbedingt trocken seinen Ausgangspunkt

Nach dem Auslauf werden die Boote auf einer weiteren Wendestation wieder in Fahrtichtung gebracht und steuern in eine nächtliche Winterlandschaft. Dieser erste voll thematisierte Raum ist eine wahre Frostkammer, in der jegliches Leben zu Eis gefroren ist. Hier herrschen tatsächlich Temperaturen von bis zu -20°C und es sind echte Schneeflocken, die hier den Wikingeranwärtern entgegenstürmen können. Es folgt der erste von zwei Vorwärtsdrops, dessen Auslaufzone durch einen Wassertunnel führt. Die Planer scheinen der Auffassung gewesen zu sein, dass die Gischt des Splashs allein die Fahrgäste nicht nass genug mache.

Im Anschluss an den Wasservortex erklimmt das Boot den zweiten Lifthügel, dem eine Fahrt durch die Wälder Asgards nachfolgt. Im zweiten Themenraum begegnen die tapferen Wikinger Riesen und gefährlichen Fallen, welche die Mitfahrer nicht zu knapp mit dem feuchten Element bekannt machen. Exemplarisch sind die zwei an Seilen aufgehängten Baumstämme zu nennen, die - von rechts und links herunterschwingend - drohen, die kleine Barke zu zerquetschen, durch ihren Wassereintritt jedoch gestoppt werden und die Insassen des Langbootes mit einer gehörigen Portion H2O bedenken.

Dem Unglück nur knapp entronnen wartet noch die finale, 20 Meter hohe Schussfahrt. Und was die Besucher am Ende dieses Drops empfängt, übertrifft alles vorher erlebte. Man landet in einem gigantischen Inferno aus lodernden Flammen, durchfährt eine brennende Nachbildung der Stabkirchenstation, erlebt Wasserexplosionen und entkommt nur knapp der scheinbar zügellosen Feuersbrunst.

Nach sechs Minuten ist die Suche nach der Götterfestung Valhalla beendet - erfolglos. Dafür ist aber garantiert niemand der Bootsinsassen trocken geblieben, ganz im Gegenteil werden wahrscheinlich alle acht armen Seelen bis auf die Knochen durchnässt sein. Der Warnhinweis "You will get soaked!" ist bei dieser Attraktion nicht nur zum Spaß aufgestellt. Der am Ausgang platzierte Ganzkörperfön wird entsprechend oft frequentiert.

Das feuchte Erlebnis Valhalla ist sicher nicht der versprochene "größte und unglaublichste Darkride der Welt", doch mit Sicherheit ein einmaliges und bei Funktion aller Spezialeffekte äußerst beeindruckendes Fahrerlebnis.

Text: Coastersandmore - cs, Bilder: Coastersandmore

Top ‹‹ 1 2 3 4 5 6 ››
Editorial  |   Ride Insights  |   Visit the Parks  |   General Topics  |   Coaster Basics  |   Shop  |   Links  |   About
Über das Web-Magazin: Impressum, Nutzungsbedingungen und weitere Informationen

Copyrights 2000-2017 - Kontakt zu den Autoren: mail@coastersandmore.de