Die Welt von Sweet Haven, dem Heim von Popeye, seiner Angebeteten
Olive Oyl und der weiteren Gang aus dem bekannten Comic-Klassiker ist fester
Bestandteil des Toon Town Themenbereiches. In der kunterbunten Welt des
Seefahrers Popeye darf natürlich eine Wasserfahrt nicht fehlen, und so
wartet der Rapid River Popey & Bluto's Bilge-Rat Barges mit einem feucht
fröhlichen Erlebnis auf potentielle Abenteurer.
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Der Rapid River sorgt ohne richtige Atempause
für immer währendes kühles Nass |
Universal beauftragte mit Barr Engineering einen Nobody in der
Vergnügunsbranche: Die amerikanischen Wasserspezialisten, welche
vornehmlich im Damm- und Brückenbau tätig sind, sollten schlichtweg
den größten, atemberaubendsten und schnellsten Wasserkanal der Welt
bauen. Die Wahl stellte sich als wahrer Glücksgriff heraus, denn durch
modernste Computersimulationen konnte Barr Engineering die
Wasserströmungen durch eine präzise Auslegung des
Strömungskanals perfektionieren und ein bisher nie dagewesenes
Raftingerlebnis erschaffen. Universals Vorgaben, ein Fahrerlebnis fern der
bekannten Standards zu kreieren, welches von abrupten
Geschwindigkeitsänderungen, überraschenden Drehungen und vertikalen
Bootsbewegungen von fast einem Meter leben sollte, konnten präzise
umgesetzt werden.
Schon die gigantischen Ausmaße der Anlage katapultieren
Popey & Bluto's Bilge-Rat Barges in die Spitzenposition unter den
Wasserfahrgeschäften: Der Strömungskanal bietet eine Länge von
640 Metern, auf denen die zwölf Personen fassenden Boote eine
Höchstgeschwindigkeit von 20 Stundenkilometern erreichen.
Stromschnellenpassagen, Wasserstürze und ein gigantischer Wasserfall
bilden die Höhepunkte.
Unser Tipp: Gerade bei geringem Andrang sollte abgewartet werden,
dass genügend Mitfahrer zugegen sind, um das geräumige Rundboot zu
füllen. Ansonsten macht die Wasserfahrt nur halb soviel Spaß.
Trockene "Stauräume", auch für größere Rucksäcke,
sind in jedem Boot zu finden und sollten unbedingt genutzt werden, denn einige
Sitzplätze werden von den ins Boot hineinschwappenden Wassermassen nicht
verschont bleiben.
Wie schon Dudley von der benachbarten Wildwasserbahn hat auch der
spinatgestärkte Popeye einen altbekannten Widersacher: Den
Seemannskapitän Bluto. Ihre lebenslange Rivalität um die schöne
Miss Olive spiegelt sich auch in der Story der Attraktion wieder. Popeyes
Erzfeind höchstpersönlich schickt die Rundboote den tosenden
Lightning River hinunter, um den Insassen das Leben schwer zu machen.
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Auf der Olive sind Wasserkanonen
installiert |
Vorsicht ist geboten, denn schon nach dem beschaulichen Auslaufen
aus dem "Heimathafen" passiert das Boot eine Brücke, unter der die
Wassermassen gut einen Meter fast vertikal in die Tiefe stürzen. Das Boot
wird mitgerissen und folgt dem Strom immer schneller werdend durch einen
Stromschnellenparcours, dessen Richtungswechsel vor allem den Insassen
zusetzen. Ständig hin- und hergewirbelt werden die Felswände zum
größten Widersacher. Die dort abprallenden Wassermassen finden
Eimerweise allzu oft den Weg in die umherkreiselnden Boote. Der
Schlingerparcours wird förmlich zur Tortur. So wie die Passagiere mit den
eindringenden Wassergewalten zu kämpfen haben, so wild erscheint auch der
Streit der beiden Hauptcharaktere Popeye und Bluto, die am Ufer noch trockenen
Fusses wieder einmal ihren Kampf um die Hand von Miss Olive austragen.
Danach wird es beschaulicher - aber nur scheinbar: Der Fluss wird
breiter, die Strömung lässt nach. Das Boot passiert Me Ship, The
Olive, das Stammboot von Popey, auf dessen Deck unglücklicherweise
Wasserkanonen vergessen wurden. Skrupellose Parkbesuchern richten diese auf die
Bootsinsassen und bei genügender Zielgenauigkeit kommt das nasse Element
diesmal direkt von oben. Im Vergleich zu den anderen Effekten ist die hier
freigesetzte Wassermenge jedoch geradezu lächerlich.
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Links: Dusche gefällig? - Rechts: Die
sinkende Olive sorgt noch für spritzige Abwechslung |
Das Boot folgt einer Linkskurve und die Mitfahrer sehen mit
Erschrecken das sinkende Wrack der eben noch intakten Olive auf sich zukommen.
Eine Flußbiegung weiter zeigt sich der Urheber der Zerstörungorgie.
Bluto blockiert mit seinem Boot den Lightning River und hat das nächstes
Ziel schon anvisiert... Wild taumelnd entkommt das Rundboot in eine Höhle,
in der Popeyes Mut die Insassen vor einem gigantischen Octopus bewahrt.
Dem Meeresungeheuer um Haaresbreite entkommen naht neues Unheil in
Form von Blutos Bootwaschanlage: Ein riesiges Transportband führt durch
die Maschinerie, gleichzeitig überwindet das Boot eine gewaltigen
Höhenunterschied. Wirbelnde Bürsten, wild gewordene Wasserdüsen
und andere Elemente sorgen dabei für das Wohl der Fahrgäste. Einzig
und allein eine Heißluftkammer für die Trocknung wird vermisst.
Diese wäre voreilig platziert, denn die Tour hat noch längst nicht
ihr Ende gefunden.
Die gegen die Fahrtrichtung sitzenden Leute bemerken als erste das
stetig lauter werdende Wasserrauschen. Der Entstehungsort ist nicht etwa eine
defekte Wasserleitung innerhalb der Waschstraße, sondern eine scharf nach
links abfallende Flußbiegung, die von soviel Wasser durchströmt
wird, dass einem schon beim Zuschauen schlecht wird. Langsam gleitet das Boot,
immer noch angetrieben durch das Transportband, in die Fluten. Die ungeheure
Wasserkraft reißt es abrupt mit sich. Wild schaukelnd folgt der
überdimensionale Gummiring dem wild gewordenen Donnerfluss.
Spätestens an diesem Punkt des Wasserabenteuers wird jeder der Insassen
klatschnass sein und sich auf das Ende dieser Geschichte freuen.
Das Rundboot passiert den sichtlich glücklichen Popeye, der
seinen Widersacher Bluto doch noch irgendwie zwischen untergegangener Olive und
unserer Rettungsaktion vor der Krake bezwingen konnte. Nur seine Liebste will
noch aus den Fluten gerettet werden, was unser Muskelprotz Popeye mit Links
erfüllt. Nach sechsminütiger Fahrt wird die Rundladestation erreicht.
Nun heißt es nur noch den Balast in Form der wasserdurchtränkten
Kleidungsstücke loszuwerden. |