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				  | Site-Info: Editorial > Rides > Verbolten
						- Launch Coaster mit Freifallschiene |   
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				  | Im Sommer 2009 verkündete Busch Gardens
						Williamsburg, dass der altehrwürdige Arrow Suspended Coaster Big Bad Wolf
						im Folgejahr seine letzte Saison erleben wird. Die an das Gelände
						angepasste Stahlachterbahn mit seitwärts schwingenden Gondelverbünden
						ist ein Klassiker der Achterbahngeschichte gewesen. An ihrer Stelle
						eröffnete der Themenpark im Herzen Virginias im Mai 2012 die
						Familienachterbahn Verbolten. Im Themenbereich Oktoberfest betreibt das
						imaginäre Geschwisterpaar Gerta und Gunter Schwartzwald eine florierende
						Tourismuszentrale nebst Autoverleih und Hotel. Die Besucher werden von Gerta zu
						einer Rundreise im stilechten 70er Jahre Porsche Targa Cabrio durch den
						"deutschen" Schwarzwald eingeladen. Busch Gardens Williamsburg an der amerikanischen
						Ostküste ist ohne Zweifel einer der schönsten Freizeitparks auf der
						Welt. Gänzlich ohne am Reißbrett entstanden zu sein, bietet der
						landschaftlich in einem hügeligen Gelände gelegene Park zahlreiche
						liebevoll gestaltete Themeninseln zu europäischen Ländern inmitten
						eines großen, alten Baumbestandes. Der Eingangsbereich wird von England
						und dem Looping Klassiker Loch Ness Monster mit seinen beiden verschlungenen
						Vertikalloopings dominiert, in Italien kann der Besucher eine Bootsfahrt durch
						das Feuerszenario von Pompeji wagen oder auf dem Mega Coaster Apollo's Chariot
						durch die Lüfte gleiten, während in Frankreich der gigantische
						Griffon Dive Coaster im Minutentakt einem Adler gleich bodenlos 60 Meter in die
						Tiefe stürzt.  |   
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						  | Übersicht der
								Attraktionen im Themenpark Busch Gardens Williamsburg, Heimat des LSM Coasters
								Verbolten |   
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				  | Und dem nicht genug: Im Themenbereich Deutschland lädt
						der als Skilift getarnte Inverted Coaster Alpengeist zu einem winterlichen
						"Schanzen"-Vergnügen. Die B&M Loopingbahn ist eine der
						beschleunigungsstärksten Anlagen ihrer Art. Von "Germany" ist es nur noch
						ein Katzensprung in den zwischen 2005 bis 2012 grundlegend
						generalüberholten Oktoberfest Bereich.  Auf dem Weg zur Festhalle, wo mit Brezeln und Bier
						Dauerschunkeln angesagt ist, lädt Curse of DarKastle zu einer
						gespenstischen Simulatorfahrt durch das Anwesen von König Ludwig ein.
						Busch Gardens Williamsburg war 2005 der erste Themenpark, der Universals
						Spider-Man Attraktion mit einem eigens komponierten Showerlebnis nacheiferte
						und dabei ebenfalls auf das Simulator-Fahrsystem von Oceaneering setzte. Den
						Klängen einer Volksmusiktruppe folgend, steht der Besucher
						schließlich vor dem 70 Meter hohen Freifallturm Mach Tower, der mit der
						Themenachterbahn Verbolten das "neue" Oktoberfest komplettiert. Das Wortspiel
						Verbolten ist eine Anspielung auf das auch im amerikanischen Englisch
						verwendete deutsche Wort "verboten" - der geheimnisumwitterte "Black Forest"
						soll demnach mit der ein oder anderen gruseligen Überraschung
						aufwarten. |   
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						  | Begegnung zweier Züge auf den
								parallel installierten LSM-Strecken |  Bei Verbolten stehen zwei LSM-Launchstrecken im Mittelpunkt.
						Die 890 Meter lange Achterbahn bietet weitläufige Fahrabschnitte in einem
						Außenbereich und einen kompakten Mittelteil in einer Themenhalle nebst
						dem ersten Freifall Element einer Achterbahn in den USA. Für
						Höhenliebhaber wartet am Ende der dynamischen Fahrt ein fast 30 Meter
						hoher Sturz von einer morschen Holzbrücke in das "Rheindelta" des Parks.
						 Das gerade einmal 120 Sekunden andauernde Fahrabenteuer des
						süddeutschen Herstellers Zierer startet als geruhsame Cruising Tour
						über eine deutsche Autostraße, endet aber bereits nach weniger als
						100 Metern auf der ersten Launch-Geraden. Diese steigt in einem Winkel von
						11° stetig nach oben und beschleunigt die fünf Züge in die
						Themenhalle. Dort wurde ein verwinkelter, kurvenreicher Figur-8-Abschnitt in
						einem schaurigen Schwarzwald-Ambiente aus Schwarzlichtkulissen installiert.
						Drei verschiedene Show-Abläufe sorgen für Desorientierung bei
						Mehrfachfahrten. Eine Schreckenssekunde bietet der fünf Meter hohe
						vertikale Fall in absoluter Dunkelheit, bei dem die Schiene mitsamt des Zuges
						senkrecht knapp zwei Meter im Freien Fall gen Boden fällt. Nachdem bereits der Schwesterpark Busch Gardens Tampa in
						Florida ein Jahr zuvor die deutlich größere und auch
						spektakulärere Multi-Launch-Katapultachterbahn Cheetah Hunt von Intamin
						eröffnete, sollte Zierer die Neuheit in Williamsburg liefern.   
						 
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						  | Links: Verbolten startet mit einer
								abfallenden S-Kurvenkombination - Rechts: Schlusskurve |  Der bayerische Hersteller hatte zuvor mit kleineren
						Kinderachterbahnen eine enge Beziehung zu der Sea World Parks &
						Entertainment Gruppe aufbauen können, zu der auch Busch Gardens
						Williamsburg gehört. Schon in der Planungsphase wurde ausgearbeitet, dass
						dieses Achterbahnerlebnis aus verschiedenen Abschnitten bestehen sollte, welche
						durch die beiden Katapultstarts verbunden werden.  Die kostenintensive Show-Halle im mittleren Teil wurde
						über die Entwicklungszeit jedoch deutlich verkleinert, so daß nur
						noch ein enges aber durchzugstarkes Figur-8 Layout mit aufsteigender 600°
						Helix nebst Showbühne und dem Freifallelement auf knapp 2000 Quadratmeter
						Grundfläche verwirklicht wurden. Das Finale auf der Holzbrücke und
						abschließender Hochgeschwindigkeitsfahrt über das Wasser findet auf
						den ehemaligen Fundamenten des Big Bad Wolf statt und ist daher auch in der
						Streckenführung nahezu identisch zum zweiten Teil des Suspended Coaster
						Klassikers.  Die 1984 gestartete Achterbahn erlitt ein ähnliches
						Schicksal wie ihre im Fahrerlebnis nochmals spektakulärere Schwester Eagle
						Fortress im südkoreanischen Everland. Deren Schiene und Struktur waren
						derart ausgelastet, dass die Wartungsmannschaften nach etlichen Betiebsjahren
						nur noch mit dem Schweißgerät die Risse flicken konnten. Auf Dauer
						keine Lösung, womit auch in Südkorea der Abriss erfolgte. Seit Jahren
						plant Samsung Everland übrigens einen LSM-Coaster auf dem frei gewordenen
						Gelände - vielleicht eifert man nun Busch Gardens nach. |   
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						  | Impressionen der
								"Oktoberfest" Attraktionen in Busch Gardens Williamsburg: Festhaus, Mach Tower
								und die Themenfahrt Curse of DarKastle |   
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						  | Der Schilderwald führt zum
								Tourismusbüro von Gerda und Gunter Schwartzwald.... |  Der Vorplatz zur neuen Achterbahn Verbolten ist vollgestopft
						mit einem skurrilen Schilderwald, der den Schwarzwald dem bayerischen
						Bundesland zuordnet - die meisten amerikanischen Gäste werden diesen
						Fauxpas sicherlich glatt übersehen. Am Rande des "Schwarzwaldes" kann das
						Firmenimperium der Geschwister Gunter und Gerda in der Warteschlange erkundet
						werden. Am Eingang findet sich schon der erste Hinweis, dass die bevorstehende
						Autofahrt doch nicht so harmlos enden wird, ist doch das Porsche Targa Cabrio
						von einer überdimensionalen Pflanze erobert worden und nur noch Schrott
						wert.  Gerta erläutert in einem schmucken Fachwerkhaus mit
						überzogenem Englisch und deutschen Akzent die Vorzüge der
						verschiedenen Ausflugsmöglichkeiten der Region, während im Büro
						von Gunter festgestellt werden kann, dass er einem Hobby um mysteriöse
						Pflanzen frönt, welche er vor seiner Schwester versteckt. Gunter ist dabei
						sogar überzeugt, dass im dunklen Schwarzwald etwas mysteriöses vor
						sich geht und hat sogar Überwachungskameras über das weite Gebiet
						installiert. Skurille Fundstücke und Verschwörungstheorien finden
						sich ebenfalls in seinem Büro.  
						 
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						  | ..., welche neben einem Hotel auch eine
								Autovermietung betreiben |  Nach Dar Kastle ist Verbolten die zweite Fahrattraktion in
						Busch Gardens Williamsburg, welche konsequent eine Storyline im Stile der
						großen Mitbewerber von Disney und Universal erzählt. Zwar erreicht
						das deutlich kleinere Budget nicht die Qualitäten der Vorbilder, doch die
						Details in der Warteschlange zeugen von einer liebevollen Ausgestaltung. Leider
						setzt sich diese im eigentlichen Fahrebenteuer nicht fort.  Die geschäftstüchtige Gerta verfrachtet die
						Besucher jedem Zweifel ihres Bruders erhaben schliesslich zu Gruppen von
						maximal 16 Personen in die kultigen Züge, welche einem Porsche Targa aus
						den 70er Jahren nachempfunden sind - eche Chromfelgen, Rückspiegel und
						Scheinwerfer inklusive. Jeder der fünf Züge hat eine andere Farbe.
						Die glasfaserverstärkte Kunststoffkarosserie der Wagen beeindruckt durch
						herausragende Qualität und selbst die wuchtige Geräuschkulisse des
						Motors fehlt nicht beim Aufstarten. Ein freudig hinterhergeträllertes "Auf
						Wiedersehen" von Gerda entlässt die achtgliedrigen Wagenzüge auf ihre
						Ausflugstour.  |   
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						  | Impressionen des
								Eingangs-, Warte- und Stationsbereiches von Verbolten |   
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				  | Das offene Stationsgebäude, welches von der Big Bad
						Wolf Achterbahn übernommen wurde, ermöglicht durch seine
						Größe das gleichzeitige Beladen von zwei Zügen. Dies ist auch
						mehr als notwendig, um alle 46 Sekunden eine Touristengruppe auf Spritztour zu
						schicken. Dabei wartet der erste Zug bereits vor der Station und fährt dem
						herausfahrenden Zugduo direkt hinterher. Während der erste Zug bereits an
						erster Position in der Station zum Stehen kommt, hat der nächste
						nachgezogen und ermöglicht einen nahezu parallelen Fahrgastwechsel zweier
						Züge. Dieser garantiert trotzdem nur 1250 Personen pro Stunde - für
						einen saisonalen Themenpark wie Busch Gardens Williamsburg gerade noch genug.
						 Die Züge basieren auf Zierers Elevated Seating Coaster,
						wurden aber mit einem ausgefeilteren Fahrwerk mit gefederten Seitenrollen und
						doppelten Magnetreihen ausgestattet, um den Anforderungen der
						Streckenführung und den linearen Katapultabschnitten gerecht zu werden.
						Die Sitze mit integrierter Kopfstütze und Bauchbügel sind identisch
						zum Zierer Standard und durchgängig mit Schaum überzogen. Etwas
						unbequem fällt die Sitzform im Steissbereich auf, der Bauchbügel
						sitzt dafür perfekt für jede Körpergröße. Aufgrund
						der Sitzkonfiguration können auf Verbolten Kinder ab einer
						Größe von 120 Zentimetern mitfahren. |   
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						  | Die Porsche Targa starten direkt aus der
								Station heraus in eine abfallende Linkskurve |  Reibräder schieben den Zug vor die Station, wo eine
						enge, nach links abfallende Kurve übernimmt und den achtgliedrigen
						Wagenverbund auf einer leicht abwärts führenden Geraden auf rund 25
						Stundenkilometer beschleunigt. Im dichten Waldabschnitt passiert nicht viel,
						bis eine Rechtskurve später der erste Launch aufwartet. Dieser
						beschleunigt den Zug in einer stetig um 11 Grad ansteigenden Rampe in die
						dunkle Themenhalle, mitten hinein in den mysteriösen "Schwarzwald". Auf
						dem 35 Meter langen, mit doppelreihigen Statoren der Firma Intrasys gespickten
						Beschleunigungsabschnitt erfährt der Zug einen Geschwindigkeitszuwachs auf
						knapp 50 km/h und gewinnt zugleich noch acht Höhenmeter, so dass er sein
						Energiepotential in der 60 mal 35 Meter großen Themenhalle voll
						ausspielen kann.  Dort fällt der Zug über einen grosszügigen,
						jedoch keine bewusst wahrnehmbare Airtime anbietenden Kuppenbogen acht Meter in
						die Tiefe, um sich dann auf in eine aufgestelzte 210 Grad Rechtskurve zu legen.
						Diese führt auf eine diagonal durch das Gebäude verlaufende Gerade,
						welche zum Schluss das Bodenniveau der rund 15 Meter hohen Halle erreicht. Hier
						stellt unser Wagen mit rund 65km/h die vorläufige
						Höchstgeschwindigkeit auf, bis eine über 600 Winkelgerade, gegen den
						Uhrzeigersinn aufwärtssteigende Helix den Zug erfasst. Mit einer
						Querneigung von bis zu 75° schraubt sich der Zug in die Höhe. Die
						Helix wurde dabei mit einem leichten Gegen-Banking ausgestattet, wodurch die
						Summe von Erd- und Zentrifugalbeschleunigung der Kurvenfahrt nicht vollends in
						der Hochachse des Körpers wirkt, sondern für die Mitfahrer auch eine
						Querbeschleunigung bewusst wahrnehmbar ist. Wo sonst auf hochmodernen
						Achterbahnen die Querbeschleunigung mittels der Querneigung der Kurve nahezu
						auf null optimiert wird, werden die "Autofahrer" auf Verbolten leicht nach
						außen in die Linkskurve gedrückt.   
						 
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						  | Links: Launch 2 katapultiert den Zug auf
								eine aufwärts führende Serpentine - Rechts: Die 600° Helix in der
								Themenhalle |  Elf Höhenmeter steigt die Helix an und erreicht damit
						fast die Ausgangshöhe der Kuppe nach der ersten Launchgeraden. Auf der
						Anhöhe schleicht der Wagen durch die erste Blockbremse, welche parallel an
						einer Längsseite der 60 Meter langen Halle platziert wurde.  Ein Wendemanöver um fast 180 bei gleichzeitigem Drop
						bis auf das Bodenniveau der Halle sorgen für einen kleinen Adrenalinkick,
						bis der Zug auf der nächsten Anhöhe auf Schritttempo herunterbremst
						und schließlich komplett zum Stehen kommt. Das Innere des Showgebäudes repräsentiert durch
						ein Meer von zweidimensionalen Schwarzlichtkulissen den dunklen, unheimlichen
						Schwarzwald. Zum Ende des Dunkelabschnittes wird der Wald durch
						außergewöhnliche Soundeffekte und Lichtsets in unterschiedlichen
						Stimmungen dargestellt. Drei verschiedene Effektshows erzählen andere
						Geschichten: Der Geist des Waldes, der große böse Wolf und der
						Gewittersturm. Bei der ersten Geschichte zeigt sich die Halle in einer eher
						friedlichen Stimmung. Der Geist des Waldes lockt die Mitfahrer aber immer
						tiefer in die Dunkelheit, bis er sie regelrecht überfällt. Das zweite
						Bühnenset ist eine Hommage an den Big Bad Wolf: Glühend rote Augen
						verfolgen den Zug ständig. Im Gewittersturm zeigt sich der Schwarzwald von
						seiner lautesten Seite: Ständig schlagen Blitze links und rechts vom
						Fahrzeug ein, es knallt an jeder Ecke. Die Stimmung erscheint derart
						bedrohlich, dass man im nächsten Augenblick befürchten muss, dass der
						Blitz den Wagen von der Strasse katapultiert. |   
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						  | Funktionsweise der Zierer Freifall Schiene
								von links nach rechts: Zugeinfahrt, Fall, Zugausfahrt |  Die Themenhalle wird durch eine technische Entwicklung
						zusätzlich aufgewertet: Bei Verbolten integrierte Zierer das erste
						Freifallelement auf einer Achterbahn in den USA. Im Vergleich zum weltweit
						ersten Freifallcoaster, welcher 2010 in Alton Towers durch die Firma Intamin
						realisiert wurde, zeigt die Zierer Entwicklung deutliche Parallelen - selbst
						die Höhe ist mit fünfeinhalb Metern nahezu identisch. Für das
						Antriebskonzept setzte die süddeutsche Firma auf einen Seilwindenantrieb
						mit Lastmagnet statt wie bei der Erstentwicklung einen Hydraulikzylinder als
						Hubmedium einzusetzen. Das Fallelement entwickelte Zierer zusammen mit der
						Mutterfirma Streicher, einen mit 3000 Beschäftigten führenden
						Maschinenbau- und Hoch- und Tiefbaukonzern, wobei das Aktuationsprinzip im
						Vergleich zum Prototypen von Intamin deutlich vereinfacht wurde. Die Fallschiene wurde mittig mit einem rechtwinkligen Rahmen
						ausgestattet, an dessen Oberseite eine knapp zwei Quadratmeter große,
						massive ferromagnetische Stahlplatte angebracht ist. Unterhalb der Fallschiene
						greift ein Mitnehmerprofil an, welches mittels eines einfachen
						Seilwindensystems vertikal geführt Schiene und Rahmen fünfeinhalb
						Meter nach oben zu heben vermag. Dort wartet ein Lastmagnet, der die Schiene in
						ihrer oberen Ruheposition hält. Während der Zug auf die Fallschiene
						rollt, fährt das windengeführte Mitnehmerprofil wieder abwärts.
						Schienen- und Zuggewicht sind einzig und allein vom Lastmagneten in der
						Höhe gehalten. Gleichzeitig sorgt eine Bolzensicherung, dass sich die
						Schienenverbindung während der Überfahrt der Fahrwerke auf die
						Fallschiene nicht lösen kann.   
						 
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						  | Streckenübersicht: 1 - Wartebereich,
								2 - Station, 3 - Launch 1, 4 - Themenhalle Schwarzwald mit Freifallelement, 5 -
								Launch 2, 6 - Brücke |  Nachdem der Zug mittels Reibrädern auf der Fallschiene
						korrekt positioniert wurde, wird die Bolzensicherung gelöst und der
						Lastmagnet ausgelöst. Die Gondel fällt unweigerlich in die Tiefe.
						Nach anderthalb Meter Freien Fall gleiten links und rechts an der Fallschiene
						angebrachte, lineare Magnetbremsen mit ihren 16 Luftspalten über
						Kupferschwerter und erzeugen dadurch eine Bremswirkung. Das Prinzip wurde von
						den weltweit patentierten Freifallturmbremsen übernommen.   
						 
						  | Fakten zu Verbolten |   
						  | Themenachterbahn mit In- und
								Outdoorabschnitten, zwei Launchabschnitten und dem ersten Freifallelement auf
								einer Achterbahn in den USA |   
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								  | Höchste
										Abfahrt | 27
										Meter |   
								  | Schienenlänge | 890 Meter |   
								  | Max. Geschwindigkeit | 85 km/h |   
								  | Fahrzeit | 120 Sekunden |   
								  | Fahrzeuge | 5 Züge mit 8 Wagen; 2 Plätze pro Wagen |   
								  | Theoretische Kapazität | 1250 Personen pro Stunde |   
								  | Hersteller | Zierer, Deggendorf, Deutschland |   
								  | Betreiber | Busch Gardens Williamsburg, Virginia, USA |   
								  | Eröffnung | 18.05.2012 |  |   
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						  |  Link zur offiziellen Webseite von Busch Gardens
							 Williamsburg |   
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						  |  |  Das Vertical Drop Element umfasst eine Grundfläche von
						elf auf zwölf Metern und hat eine Höhe von 15 Metern. Die dadurch
						erzeugte Schrecksekunde im Moment des Freien Falls kommt überraschend, der
						Fall selbst dauert gerade einmal eine Sekunde. Vier der fünfeinhalb Meter
						Fallstrecke sind mit Kupferschwertern ausgestattet. Nach 1,5 Metern setzt die
						Bremswirkung ein, nach zwei Metern Fall wird diese bereits spürbar von den
						Fahrgästen wahrgenommen. Trotz dieses minimalen Fallabenteuers ist der
						Adrenalinkick eine unerwartete Erfahrung auf einer Achterbahn. Mit
						Schrittgeschwindigkeit gleitet die Schiene mitsamt Zug in die unteren
						Stossdämpfer. Dort wird die Fallschiene verriegelt und der Zug kann wieder
						durchstarten.  Das von Zierer verwendete Antriebssystem ermöglicht
						eine gehörige Schrecksekunde, vermag jedoch nicht wie beim Intamin System
						die Gondel im Freien Fall mittels des Hydraulikzylinders kurz zu stoppen, um
						dann nochmals fallen zu lassen.  Da der Freie Fall bei Verbolten in kompletter Dunkelheit
						stattfindet und durch die drei verschiedenen Shows immer wieder in ein anderes
						Licht gesetzt wird, erscheint der Fall deutlich höher als die technischen
						Daten es darstellen. Zudem schafft es Busch Gardens, den Drop im Vergleich zur
						Legoland Version im dänischen Billund - der zweiten Achterbahn
						Auslieferung von Zierer mit Freifall - komplett in der Dunkelheit zu
						präsentieren. Keiner der Insassen kann die Technik wahrnehmen.
						Reibräder schieben den Zug abschließend von der Fallschiene in einen
						rund drei Meter tiefen Drop, der unter eine "Sonnen"-Blende hindurch mit einem
						extrem engen Vertikalbogen auf die zweite LSM-Strecke führt.  |   
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						  | Links: Kurze Airtime-Erlebnisse auf einem
								kleinem Camelhump - Rechts: Einfahrt in die Schlussbremse |  Der zweite LSM-Katapultabschnitt fällt mit drei Grad
						Steigung deutlich flacher als der Erste aus und ermöglicht auf gleicher
						Länge eine stärker wahrgenommene Beschleunigung des Wagenverbundes
						auf etwa 70km/h innerhalb von zwei Sekunden. Leider setzt die Beschleunigung
						für die hinteren Reihen schon ein, wenn sich diese noch in der kurzen
						Abfahrt von der Fallschiene befinden. Unangenehme Bekanntschaft mit der
						Kopfstütze sind eine Folge dieser Designschwäche.  Der Launch führt durch einen etwa zehn Meter langen
						Tunnel ins Freie und letztendlich gewinnt die Bahn deutlich an Höhe. Eine
						waghalsige Serpentine führt über einen Erdhügel auf eine morsche
						Holzbrücke. 20 Höhenmeter werden in weniger als sechs Sekunden
						erklommen. Der Wagenzug "rumpelt" vorsichtig und durch Magnetbremsen auf
						Schrittgeschwindigkeit abgebremst über das Gebälk und stürzt
						schließlich fast 27 Meter tief in das Rheindelta von Busch Gardens
						Williamsburg.  Die 55° steile Abfahrt folgt den Fundamenten und somit
						auch der Streckenführung des Klassikers Big Bad Wolf, wobei der Zug mit
						einer Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h durch eine wassernahe Kurve
						fährt, um schließlich in zwei Schwüngen 15 Höhenmeter bis
						zur Schlußbremse zu erklimmen. Inmitten dieses Parcours wartet auch der
						einzige kleine Hump mit einer winzigen Portion Airtime auf. Letztere ist sehr
						rar auf Verbolten und wird durch dauernde Bremsmanöver auf den
						Blockbremsen regelrecht zu Nichte gemacht. Durch das starke Bremsmanöver
						auf der Brücke wird potentielle "Luftzeit" insbesondere den Mitfahrern in
						den hinteren Reihen verwehrt. Nach 120 Sekunden endet die kurzweilige
						Abenteuerfahrt nach 890 Streckenmetern am Ausgangspunkt der Tour. Verbolten ist eine Familienachterbahn ohne Rekordspektakel
						oder übertriebene Beschleunigungssensationen. Doch trotz der fehlenden
						Superlative überzeugt die Achterbahn: Ob die beiden Katapultstarts, der
						leider etwas eingebremste Fall von der Brücke oder der Darkridepart mit
						abschließendem vertikalen Freien Fall. Einziger Wehrmutstropfen bildet
						die unruhige Fahrt in den schnellen Kurvenpassagen. Insbesondere dann wenn sich
						das Fahrzeug zügiger in die Kurven legt, vibriert der Sitz
						durchgängig, obwohl zu keinem Zeitpunkt übermässig hohe G-Lasten
						auf das Fahrzeug einwirken. Jene deutlich spürbaren Erschütterungen
						beschränken sich aber glücklicherweise auf den andrucksvollen
						Hochgeschwindigkeitspart im letzen Streckendrittel. Derartige Erlebnisse sind
						auch von der Zierer Achterbahn im deutschen Schwabenpark bekannt, welche die
						gleiche Fahrzeugbasis nutzt. Bei Verbolten trüben die Vibrationen das
						Fahrerlebnis leicht negativ, die Show und das Setting lassen aber schnell von
						derlei Schwächen vergessen. Text: Coastersandmore - ngBilder:
						Coastersandmore, Busch Gardens Williamsburg - Renderings: Busch Gardens,
						Zierer
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						  | Impressionen der
								Schlusskurve |   
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