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Euro Attractions Show 2008

Maurer Söhne

Auf dem Maurer Söhne Messestand stand das Modell von Hollywood Rip, Ride, Rockit im Mittelpunkt

Bereits am Abend vor der EAS hatte Maurer Söhne im Rahmen des IAAPA Summer Meeting zu einer Fabrikbesichtigung geladen. Nach zwei Vorträgen von Disney und Universal zu den Hintergründen bei der Entstehung neuer Attraktionen folgte eine Führung durch die Werkhallen, in denen gerade die Schienen für den X-Coaster Hollywood Rip, Ride, Rockit in den Universal Studios Florida gefertigt wurden.

Die Bahn wird ein sehr langgestrecktes Layout mit rund 1150 Streckenmeter aufweisen, da es sich entlang bestehender Gebäude des bekannten Filmparks erstreckt. Mit sieben Tandemzügen zu je zwölf Plätzen wird die notwendige Kapazität von 1850 Fahrgästen pro Stunde erreicht. Untermalt wird die Fahrt von einem Onboard-Soundsystem in der Kopfstütze, das Universal selber entwickelt hat und zuliefern wird. Eine Onboard-Videokamera wird die Fahrgäste aufzeichnen, wobei die Möglichkeit offeriert wird, am Ende der Fahrt ein Musikvideo zu erwerben. Zusätzlich werden die Züge mit riesigen LED Leuchtflächen ausgestattet sein, die ihre Farbe ändern können.

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Universal wollte eine Bahn mit Thrill, aber ohne Inversionen. Das Ergebnis ist ein 51 Meter hoher senkrechter Lift mit anschließender Abfahrt von 75 Grad. Es folgt der sogenannte Non-Inverted Loop, der sich von einem herkömmlichen Vertikallooping dadurch unterscheidet, dass der obere Teil durch eine Schraube ersetzt wurde. Im höchsten Punkt in fast 42 Metern Höhe steht der Zug also nicht Kopf, sondern dreht sich einmal um die Längsachse, um dann in die Abfahrt hineinzutauchen - sicherlich ein interessantes Fahrerlebnis, wenn auch von Intamin in Tusenfryd mit dem Norwegian Loop schon ähnlich realisiert. Das langgestreckte Layout bietet weiterhin vier Artime Elemente, Steilkurven und beinahe Kollisionen mit den bestehenden Filmsets. Die Züge mit je 2 Wagen sollen eine Maximalgeschwindigkeit von 105 km/h erreichen.

Links: Die blanken Schienen des X-Coasters nach dem Heften - rechts: Eine fertige Schiene von Hollywood Rip, Ride, Rockit

Die zweite Großachterbahn liefert Maurer Söhne an die Ferrari Experience World in Abu Dhabi. Es handelt sich um eine duellierende Doppelanlage mit bodennahem Layout, die das Gefühl eines Autorennens simulieren soll. Dazu dienen jeweils vier LSM-Launchsektionen pro Strecke, die das Rennfeeling beim Herausbeschleunigen aus einer Kurve nachbilden. Da die jeweils 1000 Meter langen Bahnen keine Inversionen aufweisen werden, kommen Züge mit einem Rückhaltesystem ähnlich den Spinning-Coastern zum Einsatz.

Ein Spinning Coaster wird für 2009 in der Mall of Arabia in Jeddah, Saudi Arabien errichtet. Die 450 Meter lange Strecke des speziell für den Kunden designten SC3000 wird zwischen Gebäudestrukturen und anderen Fahrgeschäften eingepasst. Von der Station aus durchfahren die rotierenden Wagen zunächst einige Kurven, bevor der 18 Meter hohe Kettenlift folgt. Bei maximal 64 km/h wird die Fahrzeit 75 Sekunden betragen, was bei fünf Wagen zu einer Kapazität von 700 Personen pro Stunde führt.

S&S Power

Studie des ring°racer Zuges für den Nürburgring

Das derzeit prominenteste Projekt von S&S Power dürfte der ring°racer sein, der am 11. Juni 2009 am Nürburgring eröffnen soll. Mit 217 Stundenkilometern Spitze soll der Launch-Coaster die schnellste Achterbahn der Welt werden. Der Pneumatikantrieb wird die Züge in nur 2,4 Sekunden auf ihre Maximalgeschwindigkeit katapultieren - eine Spitzenbeschleunigung von 3.5g soll für den notwendigen Kick sorgen. Die 1220 Meter lange, ovalförmig ausgebildete Strecke wird alles in allem in 75 Sekunden absolviert.

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Der Geschwindigkeitsrekord könnte angesichts des Rocket Coaster von Intamin allerdings nicht lange halten. Der S&S Antrieb soll jedoch noch Luft nach oben haben, hier und da werden bis zu 270 Stundenkilometer kolportiert. Die Praxistauglichkeit dieser Reserve müsste sich erst noch zeigen, da der Zug ohnehin recht bald nach dem Launch deutlich abgebremst werden muss, um die nachfolgende Strecke mit enger Kurvenführung zu absolvieren.

Nach Steel Hawg in Indiana Beach wird nun auch Europa einen El Loco erhalten, genauer gesagt der Flamingo Land Theme Park & Zoo in Nordengland. Ab 2009 wird die kompakte Achterbahn mit Abstürzen fern der 90° sowie nach außen geneigte Steilkurven zu erleben sein.

Der Eagle Coaster von S&S zeichnet sich durch ein eigenwilliges Fahrzeugdesign aus

Noch etwas weiter in den Norden wird es die Erstauslieferung des Eagle Coaster verschlagen: Das Skara Sommarland wird Ende Mai 2009 mit Tranan ("Kranich") in die neue Saison starten. Bei diesem Anlagentyp hängen zwei Gondeln seitlich an einem Träger neben der Strecke. Bei einer Torsion der Schiene, wie sie im Werbevideo für den Anlagentyp zu sehen ist, beschreiben die Gondeln also eine Schraube, ohne sich dabei zu überschlagen.

Linktipps

• Offizielles Werbevideo des Eagle Coaster

Mit 20 Metern Höhe, 500 Metern Länge und einer Spitzengeschwindigkeit von 40 km/h wird Tranan eine Familienattraktion mit einem innovativen Konzept - die Mindestgröße für die Mitfahrer beträgt 110 Zentimeter. Das Fahrzeug bietet insgesamt acht Sitzplätze und erreicht bei einer Fahrzeit von 90 Sekunden eine Kapazität von 900 Personen pro Stunde. Mit 35 Millionen Schwedischen Kronen (knapp 3,5 Millionen Euro) ist die Anlage eine erstaunlich große Attraktion für einen Park, der seinen Fokus bislang auf Kartbahnen und einen Wasserpark gerichtet hat.

Vekoma Rides Manufacturing

Die Stahlstruktur des Stingrays steht bereits

Der niederländische Achterbahnbauer startet nach zwei Jahren mit wenigen Achterbahnaufträgen wieder voll durch: Der Flying Coaster vom Typ Stingray, eine kompakte Variante dieser Achterbahngattung, wurde während der EAS im Suzhou Giant Wheel Park in China montiert. Eröffnen wird die Stahlachterbahn zusammen mit dem Park im nächsten Frühjahr. Sollte die Anlage zufriedenstellend in Betrieb gehen, sind weitere Auslieferungen in absehbarer Zeit sehr wahrscheinlich.

Stingray benötigt eine Fläche von gerade einmal 37 mal 57 Metern und vereint rund 360 Streckenmeter mit einer Höhe von bis zu 32 Metern. In den gegenüber den amerikanischen Flying Coaster Auslieferungen weiterentwickelten Zügen werden die Fahrgäste während der 20 sekündigen Vertikalliftfahrt in die Liegeposition befördert, in welcher sie mit dem Kopf voran in die Tiefe stürzen.

Stingray wird einen Zug mit zwei Reihen mit insgesamt jeweils vier Liegeplätzen bieten

Es folgen ein Horshoe-Element als überhöhte Steilkurve und ein halber, von außen befahrener halber Vertikallooping, an dessen Hochpunkt die Wagen eine 180°-Drehung um ihre Längsachse absolvieren. Wieder in Superman-Position folgt eine weitere Abfahrt mit direkt folgender Aufwärtshelix. Schliesslich durchfährt der Zug einen weiteren halben Vertikallooping - diesmal jedoch abwärts direkt in die Station hinein. Dabei wird das zweireihige Fahrzeug für insgesamt acht Fahrgäste durch Wirbelstrombremsen verzögert.

Ein Park in Taiwan wird die Erstauslieferung des Big Air, eines Halfpipe-ähnlichen Coasters, sowie einen Indoor Junior Coaster erhalten, wobei letzterer den Lift am Ende der Fahrt haben wird. Ein weiterer Indoor Junior Coaster wird an einen Park in China gehen. Nach der Katapultachterbahn in Chimelong wird der vierte Vekoma Motorbike Coaster ebenfalls in China installiert. Universal Sentosa in Singapur hat bereits vor ziemlich genau einem Jahr einen Dueling Coaster angekündigt, der sich aus einem Sitdown und einem Inverted Coaster zusammensetzt. Eine derartige Konstellation erlaubt im Gegensatz zu zwei gleichartigen Bahnen ganz andere Interaktionen. Es spricht einiges dafür, dass Vekoma den Zuschlag für das 20 Millionen Euro Achterbahnprojekt erhalten hat.

Aber auch Europa geht nicht leer aus. Nach langwierigen Problemen mit den Anwohnern wurde die Achterbahn für den über Barcelona thronenden Park Tibidabo während der Messe aufgebaut. Die Bahn nutzt geschickt den verfügbaren Platz und die natürliche Hanglage für ihre 715 Meter lange Schiene. Nach dem 25 Meter hohen Lift wird eine Spitzengeschwindigkeit von 75 km/h erreicht. Kinder unter 1,20 Metern dürfen nicht mitfahren, was bei dem Familienpublikum des Parks ein nicht unerheblicher Nachteil ist. Die Eröffnung ist für Ende Dezember geplant. Auch der hohe Norden erhält eine neue Achterbahn: Ein 335 Meter langer Family Coaster namens Delfinexpressen geht an Kolmårdens Djurpark in Schweden und komplettiert damit neben Gröna Lund und dem Skara Sommarland das neue Trio der Betreiber Parks & Resorts Scandinavia.

Zudem werden mehrere Vekoma Anlagen mit neuen Zügen ausgestattet. Unter anderem erhalten die drei Achterbahnen der Gattung Corkscrew im chinesischen Genting Highlands, im nordamerikanischen Carowinds und im italienischen Gardaland neue Chassis.

Layout des 715 Meter langen Family Coaster im spanischen Freizeitpark Tibidabo in Barcelona

Diverses

+++ Auf dem Messestand von Preston&Barbieri war ein Boot für den Splash Battle Wakobato ausgestellt, der im Frühjahr 2009 auf dem ehemaligen Märchensee im Phantasialand eröffnen wird. Statt auf Schienen treiben die Boote durch einen 360 Meter langen Wasserkanal. Den nötigen Antrieb leistet eine Schiffsschraube, die per Batterie betrieben wird. Zwölf äußerst aufwendig thematisierte Boote für je acht Personen stehen zur Auslieferung bereit.

Das erste Boot von Wakobato wurde auf der EAS ausgestellt

+++ Das wohl spannendste Exponat der Messe war ein Mini-Top-Spin von Moser Rides mit nur zwei Plätzen. Aufgrund der geringen Größe ist die Fahrt sehr intensiv. Der Clou ist jedoch der Joystick, mit dem die Fahrgäste die Armrotation in beide Richtungen steuern und die Gondelbremse arretieren können. Für 65.000 Euro ist dieser interaktive Thrillride zu haben, die Grundfläche beträgt nur 2,5 mal 6 Meter.

+++ Premier Rides wird für August 2009 ein 90 Meter hohes Riesenrad an das Xanadu Shopping and Entertainment Centre in New Jersey liefern, das mit einer 50 Meter großen Pepsi-Werbung versehen wird. Außerdem werden drei Achterbahnen für den F1-X Park in Dubai gebaut. Eine davon ist vergleichbar mit den Italian Job-Coastern, wird jedoch als Fahrzeuge Oldtimer-Rennwagen erhalten, die auf ersten Fotos sehr vielversprechend aussehen. Daneben stehen ein Inverted Junior Coaster und ein 70 Meter hoher Hochgeschwindigkeits-Katapultcoaster auf der Lieferliste der Amerikaner. Zudem sind zwei weitere Auslieferungen der Revenge of the Mummy Fahrsysteme für die Universal Studios Sentosa und Dubai für 2010 beziehungsweise 2011 eingeplant.

+++ Bereits seit dem Frühjahr 2007 sind zwei Ridercams bei Furius Baco und Stampida im spanischen Port Aventura im Einsatz, seit August auch beim Matterhorn Blitz im Europapark und bei Mammut in Tripsdrill. Das Interesse an derartigen Anlagen ist weiterhin hoch, und es sind schon einige weitere Projekte in der Pipeline. So wird zum Beispiel der ring°racer am Nürburgring mit einer Ridercam ausgestattet werden.

+++ Zu einer unendlichen Geschichte entwickelt sich Cobra, die Achterbahn vom russischen Hersteller Pax für das Connyland am Bodensee. Zwar sind zwei Drittel der Anlage produziert und in Moskau vom TÜV abgenommen worden, doch haben sich Probleme mit der Baugenehmigung ergeben. Diese war für eine Höhe von 31 Metern erteilt worden, die ursprünglich für die Anlage vorgesehen war. Tatsächlich ist die Bahn jedoch 36 Meter hoch, was erst kürzlich aufgefallen ist und nun Ärger mit einigen Anwohnern bei der notwendigen Änderung der Genehmigung bedeutet. Der Schweizer Park hofft aber weiterhin, die Loopingbahn im Frühjahr 2009 eröffnen zu können.

Text: Coastersandmore - jp, Bilder: Coastersandmore, Skara Sommerland, Vekoma Rides Manufacturing, Nürburgring

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