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					  Site-Info: Editorial > Rides > Harry
						Potter and the Forbidden Journey  |  
				  
				 
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					  Im Sommer 2007 für das Islands of Adventure im
						amerikanischen Florida angekündigt und drei Jahre später
						eröffnet, verzaubert die Fantasiewelt von Harry Potter nicht nur
						Kinderherzen: Der Besucher kommt mit der Dampflokomotive in der Winterwelt von
						Hogsmeade an, wo Restaurants, Geschäfte und selbst ein Postamt mit viel
						Liebe zum Detail aufgebaut wurden. Wenige Schritte weiter lädt die
						Achterbahn Dragon Challenge zum Duell, um nach einem erfrischenden Butterbier
						und kurzweiliger Abkühlung in den Katakomben des über allen
						thronenden Hogwarts Schlosses mit Harry Potter und seinen Freunden zu einem
						Flug durch die düstere Zauberwelt aufzubrechen.  
					  
					 Für die Wizarding World of Harry Potter wurde der alte
						Themenbereich Lost Continent im Islands of Adventure in das winterliche und
						äußerts geschäftige Dorf Hogsmeade transformiert. Die
						bekannten, duellierenden B&M Inverted Coaster erhielten eine leicht
						abgewandelte Warteschlange, die einen Steinwurf entfernte Kinderachterbahn neue
						Dekoration und auf einer früheren Freifläche thront nun eine rund 15
						Meter hohe, fussballplatzgroße Halle, deren aufgesetzte Kulisse von allen
						Blickwinkeln im Park das beeindruckende Hogwarts Schloss widerspiegelt. In den
						magischen Gemäuern befindet sich das Schulhaus des jungen Zauberes Harry
						Potter, welches während der Wartezeit auf die Themenfahrt The Forbidden
						Journey erkundet werden darf. Mehr als die Hälfte der
						"Potterwelt"-Investitionssumme von 250 Millionen US-Dollar wurde für diese
						weltweit bislang einzigartige Attraktionen bereitgestellt.  
					 Inmitten von Hogsmeade macht die dichte, uhrige
						Strassenkulisse einen scharfen Linksknick und gibt schliesslich den Blick auf
						das beeidruckende Hogwarts Panorama frei. Das über 1000 Jahre alte
						Schulgebäude thront auf einem moosbedeckten, meterhohen Felsen - die
						grosse Halle wie auch Dumbledores Schlossturm sind für Kenner des
						Potter-Universums sofort auszumachen. Im Innern wartet eine Themenfahrt der
						Superlative: Zurzeit gibt es weltweit kein technisch aufwändigeres
						Fahrgeschäft als die Endlos-Pottergeisterbahn im Islands of Adventure.
						Selbst das benachbarte Spider-Man Abenteuer wird in den Schatten gestellt, auch
						wenn man sich für die Ausstattung der Potter Fahrattraktion noch etwas
						mehr Detailverliebtheit gewünscht hätte.    |  
				  
				 
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					  Harry Potter and the Forbidden Journey beeindruckt
						letztendlich durch sein hochdynamisches Fahrsystem. Dynamic Structures, ein
						kanadischer Anlagen-Spezialist für komplexe mechanische Strukturen,
						welcher schon Disney Test Track oder die Soarin' Paraglider verantwortete,
						wurde von Universal Creative beauftragt, Kuka-Roboteren durch das Innere der
						rund 15 Meter hohen Themenhalle fahren zu lassen. Die vor allem aus der
						Industriefertigung bekannten Kuka-Roboter wurden bereits vor zehn Jahren als
						fest installierte Robocoaster in Freizeitparks installiert, Universal wollte
						aber gleich eine Dimension mehr: Nun fahren die Roboter mit konstanter
						Geschwindigkeit von etwa 0,75 Meter pro Sekunde über einen rund 250 Meter
						langen Parcours. An jedem Roboterarm ist eine Gondel für vier Personen
						installiert. Da die Roboterarme schnelle Bewegungen vollziehen können,
						ermöglicht das Fahrsystem eine spannungsgeladene Attraktion - Und das
						obwohl die Geschwindigkeit der fahrenden Basis der Roboterarme sich zu keiner
						Zeit ändert. Die Gondel vermag ihre Besucher auf den Rücken zu legen,
						vor Leinwänden einen Besenritt zu simulieren oder für einige Sekunden
						auf einen Fokuspunkt zu beharren, um dann zügig mit einem 180°-Schwenk
						über die stetig fahrende Basisplattform zu ziehen und die Mitfahrer vor
						die nächste Szene zu positionieren.  
					  
						 
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							  Die Hogwarts Schlosskulisse verdeckt eine
								15 Meter hohe Halle mitsamt der Themenfahrt  |  
						  
					   
					  Die rasanten Beschleunigungen der elektrisch aktuierten
						Drehgeber werden durch eine entsprechend schwere Fahrzeugbasis aufgenommen, die
						mittels Seitenrollen einer stählernen Führungsspur folgt und
						über vier Schwerlastrollen auf dem ebenen, mit Stahlplanken beaufschlagten
						Betonboden der Halle entlangfährt. Dabei ist der 180° Panoramablick
						der vier nebeneinander sitzenden Besucher durch die magische Sitzbank stets auf
						die Szenen gerichtet. Seitenwände zu den beiden äusseren Gondelseiten
						lassen fast keinen Blick links und rechts des Gesichtsfeldes zu, so dass andere
						Gondeln wenn überhaupt nur für Sekunden-Bruchteile zu erkennen sind.
						Bewegung, Kulisse und Effekte verschmelzen zu einem Gesamtkunstwerk, wie es vor
						rund elf Jahren schon einmal die Spider-Man Themenfahrt kreiert hatte. Und das
						ohne 4D-Brille oder viel Effekthascherei.   
					  Das starke und gleichsam düstere Potteruniversum wird
						durch wenige physische Kulissen, einige animatronische Charaktere und drei
						Leinwandkarussels zum Leben erweckt. In letzteren umrunden die Gondeln ein
						Karussel aus negierten Leinwandhalbkugeln, welches mit der Geschwindigkeit der
						magischen Sitzbank synchronisiert wurde. Dadurch parken die schwebenden Sitze
						regelrecht mit Blickrichtung zum Karusselmittelpunkt für rund 30 Sekunden
						vor einer eigenen Projektionsfläche und ermöglicht die Interaktion
						mit dem Film. Das ganze erinnert an frühere Flugsimulatoren, nur mit dem
						Unterschied, dass die Leinwand den gesamten Blickwinkel der Besucher
						einfüllt. Die hochauflösenden Sequenzen werden vom
						Karussellmittelpunkt aus auf die zweisinnig gekrümmte Leinwand projiziert.
						Höhepunkt ist eine Flugsequenz während eines Quidditch Spiels, eine
						Mischung aus Rugby, American Football und Flugkunststücken auf
						Zauberbesen.   
					 Film- und Kulissenwelt wechseln sich ab, wobei die Besucher
						die Charaktere von Harry Potter, Ron, Hermine oder ihre Widersacher Draco
						Malfoy nur auf der Leinwand erblicken können - als Animatronic wie in
						klassischen Disney-Attraktionen tauchen sie nicht auf. Die Kulissen beginnen
						etwa zwei, drei Meter über dem Hallenboden, ohne diesen preiszugeben. Die
						Höhenmeter zwischen Fahrzeugbasis und Kulisse werden von der
						stabilsierenden Fahrzeugplattform und der Roboterbasis ausgefüllt. Der mit
						drei Rotationsachsen ausgestattete Arm ruht auf einem gewaltigen Drehkranz, der
						eine mehrfache 360° Umdrehung des knapp drei Meter langen Arms
						ermöglichen würde, auch wenn das Fahrprogramm von Harry Potter and
						the Forbidden Joruney dies nicht ausnutzt.   
					 Weiterhin ist der Roboterarm um 180° über die
						Fahrzeugbasis wie ein Uhrzeiger schwenkbar - der Aktionsradius reicht von von 9
						bis 3 Uhr, wobei eine zweite, in der gleichen Ebene platzierte Rotationsachse
						am anderen Ende des Arms die Gondel jederzeit parallel zum Boden ausrichten zu
						vermag. Gleichzeitig kann die Gondel über ein drittes Rotationsgelenk,
						ebenfalls am Ende des Roboterarms angebracht, seitlich aus der Horizontalen
						nach links und rechts geneigt werden - wie ein Flugzeug, das mit den
						Flügeln wackelt. Dies geschieht mal sanft vor dem Leinwandkarussell oder
						mal schnell innerhalb der physischen Darkride-Kulissen. Diese Bewegung
						wäre sogar um 360° denkbar, doch damit würden die Fahrgäste
						auf den Kopf gestellt werden.  
					 Im Zusammenspiel aller drei Rotationsachsen kann die
						Sitzbank über die Fahrzeugbasis geworfen werden, ohne das der Fahrgast
						wirklich auf dem Kopf steht. Dieses akrobatische Kunststück wird bei Harry
						Potter and the Forbidden Journey mehrfach ausgeführt, um die Gondeln erst
						für wenige Sekunden auf einem Kulissenpunkt nahezu verharren zu lassen, um
						danach den Lichtraum für die im Acht-Sekundentakt folgende nächste
						Gondel zügig freizugeben. Die wuchtige Roboterbasis fährt zu jedem
						Zeitpunkt stetig ohne Halt weiter.   |  
				  
				 
				   
					 
						
						 
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							  Inmitten des
								Nadelwaldes befindet sich das Hogwarts Schloss  |  
						  
						 
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					  Vorbei am Eingangstor, welches von zwei Statuen in Gestalt
						von geflügelten Wildschweinen bewacht wird, sind die kühlen
						Katakomben des Hogwarts Schlosses schnell betreten. Grössere lose Artikel
						sind in für den Zeitraum der Wartezeit kostenlosen Schliessfächern zu
						verstauen, dann darf entschieden werden, ob man die schnelle
						Einzel-Warteschlange vorzieht oder der Gruppendynamik folgt, und sich mit
						hunderten von anderen Gästen durch die beeindruckenden
						Schulräumlichkeiten bewegt. Vorbei an verschlossenen
						Unterrichtsräumen wie zum Beispiel dem Klassenzimmer für
						Zaubertränke führt die Warteschlange hinaus in den Garten, durch das
						Gewächsthaus für magische Pflanzen von Professorin Sprout, um
						schliesslich über eine Aufwärtsrampe wieder das Schulgebäude
						durch ein Seitenportal zu betreten. Obwohl die Wartezeit schnell ansteigen
						kann, ermöglicht das kontiniuerliche Endlos-Fahrsystem aus 47 fliegenden
						Sitzbänken für je vier Personen einen Durchsatz von 1800 Besuchern in
						der Stunde. Die Warteschlange bewegt sich stetig und zügig vorwärts,
						so dass innerhalb der Zauberschule meist keine Zeit bleibt, die Details zu
						erkunden.   
					  
					  
						 
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							  Links: Direktor Dumbledores Büro ist
								einer der Räume innerhalb der Warteschlange  |  
						  
					   
					 Erste Station ist die Portraithalle, wo magische
						Gemälde den vier verstorbenen Gründern der Schule ein neues Zuhause
						geben. Die menschlichen Besucher - in der Potterwelt schlicht Muggle genannt -
						scheinen nicht unbedingt gern gesehen zu sein, so dass die vier
						Persönlichkeiten über Salazars Slytherin rhetorische Frage, warum
						bereits Muggles Eintritt in die Zauberschule erhalten, heftigst debatieren.
						Eine Mauerbiegung später findet sich der Hogwarts-Gast im prunkvollen
						Büro des Schulleiters Dumbledore wieder. Artefakte und allerei magische
						Gegenstände sind zu entdecken und auch Dumbledore stellt sich den
						Besuchern vor. Die Filmfigur wird durch eine hochauflösende Projektion des
						Schauspielers Michael Gambon lebendig und gibt einige Tipps und Hinweise
						für die bevorstehende Reise.   
					  Im anschließenden Klassenzimmer für Verteidigung
						gegen die Dunklen Künste treffen wir auf Harry, Ron und Hermine, die sich
						heimlich mit ihrem unsichtbaren Mantel zu uns geschlichen haben. Spontan werden
						wir von ihnen auf ein Quidditch Spiel eingeladen. Doch bevor wir den Raum
						verlassen, geht ein Zauberspruch von Ron kräftig daneben und es beginnt
						von der Decke herab zu schneien. Schnell geht es weiter durch die dunklen
						Gänge mit unzähligen lebendigen Gemälden, inklusive dem der
						Dicken Dame, bis wir schließlich vom sprechenden Hut die letzten
						Instruktionen für die Reise erhalten.   
					 In einem Raum voller schwebender Kerzen werden die vier
						Sitze der verzauberten Schulbank eingenommen. Über ein etwa 50 Meter
						langes Förderband, dem magischen Teppich, können die Besucher sicher
						und zügig einsteigen. Erst betritt der Fahrgast ein kurzes Einlaufband,
						welches im nächsten Schritt wieder verlassen wird, um das breite
						Hauptförderband zu betreten. Die offenen Vierergondeln sind dabei quer zur
						Förderrichtug gestellt, so dass die Besucher direkt die Sitze einnehmen
						können. Der Roboterarm und dessen um drei Meter tiefer liegende Fahrbasis
						sind nicht einzusehen. Diese werden durch eine Spiegelwand verdeckt, welche den
						Raum mit seinen zahllosen Kerzen noch grösser erscheinen lässt. Ein
						schmaler Schlitz in der rückwärtigen Wand reicht aus, um den Roboter
						in den Bahnhof einzufädeln. Bequeme Schulterbügel halten die
						Passagiere ab einer Körpergröße von 1,22 Meter sicher im
						Sitz.  
					 Die Sitzbank bewegt sich mitsamt Laufband stetig weiter, bis
						nach etwa einer halben Minute der Charakter von Hermine erscheint. Die
						Videoprojektion schwingt den Zauberstab, das musikalische Musikthema der Harry
						Potter Filme erklingt und urplötzlich hebt die magische Bank vom
						Förderband ab. Grüner Rauch erschwert die Sicht, wir befinden uns im
						Kamin der Schule, der uns direkt in den Astronomieturm führt. Diese Szene
						wird durch überlagerte, aber eher halbherzig umgesetzte Videoprojektionen
						realisiert, an denen die Bank in leicht auf den Rücken gestellter Lage
						seitlich vorbeschwebt. Nach wenigen Sekunden ist das Innere der Sternwarte
						erreicht, welche das erste physisch aufgebaute Set darstellt. Die schwebende
						Zauberbank befindet sich wieder in der horizontalen Lage und erlaubt freie
						Sicht auf die nächtliche Landschaft um das Hogwarts Schloss. Im
						Hintergrund ist Harry Potter zu hören, der Hermines Zauberaktion bejubelt
						und den Insassen verspricht, sie in Kürze draussen zu treffen.  
					  
						 
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							  Links: Im Klassenzimmer treffen die
								Besucher auf Harry, Hermine und Ron  |  
						  
					   
					 Die Gondel bewegt sich seitlich an den hölzernen
						Bögen des Turmes vorbei, wobei leichte Auf- und Abs die Insassen an das
						dynamische Fahrsystem gewöhnen. Die statische Panoramaszene des
						Astronomieturmes wird durch einen zügigen Schwenk in das erste
						Projektionskarussell unterbrochen: Harry und sein Freund Ron Weasley erwarten
						die vier Insassen auf ihren fliegenden Besen, um sie zum Quidditch Spiel zu
						begleiten. In rasanten Flugtempo geht es einmal um das Hogwarts-Schloss, man
						durchfliegt in Windeseile ein paar Wolken, gleitet um Haaresbreite an den
						Steinmauern vorbei, bis auf einem Brückenvorspung der Wildhüter
						Hagrid zu sehen ist. Die Gondel stoppt in wenigen Metern Entfernung vor dem
						Halbriesen, der eine überdimensionale Kette schwingt und deutlich macht,
						dass ihm sein Drache entkommen ist. Weit kann er noch nicht sein. Die fliegende
						Bank taucht mutig unter der Brücke hindurch, an deren Rückfront
						bereits die gesuchte Echsenkreatur wartet. Diese wittert schnell die Beute und
						feuert eine gigantische Feuerwolke auf Harry und Ron. Auch die magische
						Sitzbank erkennt die gefährliche Situatuion und startet einen
						Fluchtversuch in die nahe gelegenen Tannenwälder. Doch der Drache
						lässt seine Beute nicht aus dem Fokus. Seinen feuerigen Atem im
						Rücken scheint die plötzlich auftauchende überdachte
						Holzbrücke die geeignetste Versteckmöglichkeit zu sein. Als der
						Drache die Sitzbank überholt und mit seinem gefräsigen Maul
						zuschnappen will, wird die Projektionswelt mit einem schnellen Linksschwenk in
						die reale Kulisse der alten Brücke verlassen.   
					 Die Sitzbank bewegt sich langsam durch die morsche
						Holzbrücke, der witternde Drache ist mit allen Sinnen fühlbar. Wie im
						Astronomieturm bewegt sich die Gondel nicht frontal vorwärts, sondern
						gleitet seitwärts an der Brückenkulisse vorbei. Dies ist dem Umstand
						geschuldet, dass ansonsten die vorausfahrenden Gondeln im Blickfeld der
						Passagiere wären.   
					 Die Echse kratzt hörbar mit ihren Pranken an den
						Holzwänden. Durch die Kratzspuren in der Holzwand ist der Feuerschwall des
						immer zorniger werdenden Echsengeschöpfes auszumachen. Langsam werden die
						Fahrgäste sich bewusst, dass sie in der Falle sitzen. Zwischen ihnen und
						dem Drachen ist nur eine dünne Bretterwand, von Hary Potter und seinen
						Freunden ist nichts zu sehen. Plötzlich schwingt ein
						überdimensionaler Flügel an einem Fenstervorsprung vorbei, die
						magische Bank versucht noch instinktiv mit einem schnellen
						Seitwärtsschwenk auszuweichen, doch die Holzstruktur gibt nach. Das
						Gebälk ächzt förmlich unter der Last des Drachen. Zum Glück
						verfehlt er sein Ziel und zerschmettert den falschen Brückenabschnitt. Die
						Sitzbank taumelt vor dem sich öffnenden Abgrund, den noch versehrten
						Brückenaschnitt im Blickfeld, um einen Wimpernschlag später mitsamt
						der Brückenwandung in die Tiefe zu stürzen.  
					 Dort wartet bereits der feurige Protagonist in Form einer
						überdimensionalen audio-animatronischen Figur. Nur wenige Zentimeter
						Freiraum trennen die zornige Echse und die Sitzbank. Es kommt wie es kommen
						muss: Der Drache öffnet sein Maul und lässt allen den Feueratmen
						hautnach spüren. Doch irgendwie rettet sich die magische Sitzbank mit
						einem schnellen Rechtsschwenk in den dunklen Spinnenwald. So urplötzlich
						wie der Drache aufgetaucht ist, so schnell ist er auch verschwunden. Die
						Begegnung mit der überdimensionalen Echsenkreatur hat nur wenige Sekunden
						gedauert und trotzdem ist dieser Augenblick einer der Höhepunkte der
						Fahrt.   |  
				  
				 
				   
					 
						
						 
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							  Impressionen der Harry
								Potter and the forbidden Journey Themenfahrt  |  
						  
						 
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					  Im Verbotenen Wald ist die Sicht stark eingeschränkt -
						es ist kalt. Nur manchmal erhellt ein Blitz die Umgebung und zeigt deutlich,
						welche Kreaturen hier hausen. Überall reflektieren Spinnenweben das grell
						weisse Licht. Die Urheber scheinen bereits die Eindringlinge entdeckt zu haben,
						schliesslich tauchen Sie bei der nächsten Blitzattacke vor der Gondel auf
						und verspritzen ihr Gift. Die magische Bank schleudert die Insassen in einem
						180° Schwenk über die Simulationsplattform auf die andere Raumseite,
						wo Aragog, die Mutter aller Acromantula Spinnen, bereits auf neue Beute wartet.
						Doch im Vergleich zum eindrucksvollen Drachen bleibt die Begegnung statisch,
						kann sogar schnell von dem einen oder anderen Fahrgast in der Dunkelheit
						übersehen werden. Rettung naht durch Hermine, welche in Form einer
						Projektion die Spinnen vertreibt. Doch in der nächsten Höhle lassen
						sich diese zu Dutzenden an ihren Fäden hinab. Hermine ermutigt uns, still
						sitzen zu bleiben und führt die magische Gondel aus dem dichten Wurzelwerk
						des Waldbodens heraus. Nur noch eine letzte Hürde liegt zwischen der
						Gondel und dem Quidditch Spiel und das ist die Peitschende Weide. Dieser Baum
						bewacht einen Geheimgang nach Hogsmeade und jeder der ihm zu Nahe kommt, wird
						mit peitschenden Schlägen der wuchtigen Baumkrone vertrieben.   
					  
						 
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							  Szene aus der Themenfahrt: Beim Quidditch
								Spiel um den goldenen Schnatz wird Harry Potter und die magische Bank von
								Dementoren angegriffen  |  
						  
					   
					 Die Gondel steigt in die Höhe und legt ihre Insassen
						auf den Rücken, die aufgebrachte Weidenkrone ständig im Fokus.
						Äste schlagen auf die Gondel ein, sausen über das Blickfeld der
						Mitfahrer hinweg. Mit geschickten, ruckartigen Bewegungen weicht die tapfere
						Zauberbank immer wieder aus. Hermine warnt uns noch aus dem Off, doch ein
						gewaltiger Ast wirbelt umher und trifft die Gondel schlagartig. Doch irgendwie
						hat die Wucht des Aufpralls die Gondel nicht zerschmettert. Der Impuls
						schleudert die magische Bank in das zweite Projektionskarussell, direkt mitten
						hinein in die Arena des bereits angepfiffenen Quidditch Spiels. Mit dieser
						Szene ist die Halbzeit des Fahrerlebnisses erreicht.  
					 Harry Potter kommt auf seinen Besen geritten und fragt, wo
						man geblieben wäre. Viel Zeit zum Antworten bleibt nicht, denn Harrys
						Widersacher Draco Malfoy kommt ins Sichtfeld und versucht seinen Gegenspieler
						vom Besen zu schubsen. Das Spiel ist dynamisch und die Bewegungen der Gondel
						ebenfalls. Der einzige Ruhemoment wird erreicht, wenn die magische Sitzbank vor
						Rons Tor verweilt, der jedoch plötzlich sich nicht mehr dem Spiel widmet,
						als er Dementoren, eine Art seelenloser Wächter, aus einer dunklen Wolke
						heranfliegen sieht. Harry fordert uns auf zu folgen, wobei wir in Windeseile
						unter den Tribünen herfliegen, um dann in eine Höhle ausweichen. Doch
						das vermeintliche Versteck entpuppt sich wieder als Falle. Die Gondel schwenkt
						zügig aus dem Projektionskarussell, wobei wir sofort von einem real
						gewordenen Dementor attakiert werden.   
					 Die drei bis vier Meter grosse, skelettartige Gestalt
						schiesst auf die Gondel zu, ihr Kapuzenumhang weht im Wind. Dem
						Schreckensmoment entflieht die Sitzbank mit der bereits bekannten 180°
						Rolle über die Simulatorplattform auf die andere Seite der Szene. Hier
						wiederholt sich der Dementorangriff. Auch dieses magische Wesen will seinen
						Opfern ihre Seele und alle ihre mentalen Empfindungen aussaugen, doch die
						Sitzbank schwenkt schnell nach links, um den Angriff auszuweichen. Die Gondel
						gleitet seitlich am Skelet eines Basiliks vorbei, den Harry Potter in der
						Kammer des Schreckens niedergestreckt hatte.  
					 
					 Die Szenerie wird noch unheimlicher, als die
						Todessermarkierung auf einer Nebelwand erscheint. Die dunklen Mächte der
						Zauberwelt formieren sich zum Angriff. Die magische Bank verharrt kurz auf dem
						Symbol, dann folgt wieder ein ruckartig ausgeführter Schwenk über die
						fahrende Simulatorplattform. Wieder hat ein Dementor neue Seelen erspäht,
						ein Linksschwenk später wiederholt sich der Angriff, doch diesmal scheint
						der Dementor die Ausweichmanöver der Flugbank durchschaut zu haben. Er
						erhebt sich zum finalen Akt seines Kusses, bei dem er langsam die Seele aus den
						Mündern der Mitfahrer saugt. Die Bank fährt rückwärts, der
						Dementor folgt und für einen kurzen Augenblick sind die Abbilder der vier
						Mitfahrer in der blauen Atemwolke des Wesens zu sehen. Doch Harry Potter ist
						nicht fern und stellt sich dem Dementor in den Weg: Mittels eines Schutzzaubers
						lockert dieser seinen paralisierenden Griff, wobei die Sitzbank in das dritte
						und letzte Projektionskarussell mittels des bekannten 180°
						Rückenschwenk-Manövers geschleudert wird.  
					 Die Gondel befindet sich noch immer in der Kammer des
						Schreckens. Ein weiteres Mal ist Harry Potters Zauberspruch "Expecto Patronum"
						aus dem Off zu hören, der die Dementorgruppe von der magischen Sitzbank
						ablassen lässt. Urplötzlich beginnt dann aber die Höhle
						einzustürzen. Harry Potter folgend werden spielerisch alle auftauchenden
						Dementoren mit dem bekannten Zauberspruch zur Strecke gebracht. Die Gondel
						weicht innerhalb weniger Sekundenbruchteile den herabstürzenden
						Gesteinsbrocken aus, bis die Gruppe schliesslich den Ausgang erreicht. "Wir
						haben es geschafft", hört man Harry Potter rufen. Die Sitzbank folgt ihm
						in atemberaubenden Flugtempo über Wasserflächen und streift die
						Spitzen der Nadelwälder, bis das Hogwarts Schloss ins Sichtfeld kommt,
						einmal umflogen wird und die Sitzbank im Steilflug auf dem Vorplatz zur Grossen
						Halle landet. Die Gondel schwenkt aus dem Projektionskarussell und steuert
						direkt durch das Eingangstor in das Innere der Grossen Halle, wo auf zwei
						gigantischen, statischen Projektionswänden das Innenleben uns willkommen
						heisst: Schuldirektor Dumbledore, die Weasley Zwillinge und auch Ron und
						Hermione bergüssen uns. Während die Gondel seitlich an beiden
						Projektionswänden vorbeigleitet wird eine Tiefenwirkung auch ohne
						3D-Brillen durch eine Bildverzerrung erzeugt, die mit der Gondelposition
						synchronisiert ist.   
					 Plötzlich legt sich die Gondel auf den Rücken und
						die Kaminsequenz vom Anfang des Abenteuers erscheint wieder als Projektion.
						Wenige Sekunden später landet die Gondel auf dem Endlosförderband, wo
						die Reise fünf Minuten vorher begonnen hatte. Ein obligatorischer
						Merchandise Shop stellt sich dem Ausgang in den Weg, dann finden sich die
						Hogwarts Besucher am Fusse der Steilwand des Schlosses wieder.    |  
				  
				 
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					  Harry Potter and the Forbidden Journey bleibt als
						einzigartiges Erlebnis im Gedächtnis, vermag aber nicht vollends zu
						überzeugen. Zu unscharf und unnatürlich wirken die
						Projektions-Sequenzen, zu simpel die Kulissenfahrt. Bei letzterer hätte
						das Designteam mehr aus dem Bewegungsschatz des Kuka-Roboters herausholen
						können. Doch die stetige "Seitwärtsfahrt" mit der hin und wieder
						ausgeführten 180°-Wurfbewegung des Roboterarms ist einzig und allein
						dem Kompromiss der hohen Kapazität geschuldet, den diese Themenfahrt
						bieten muss, ohne dass die Besucher andere Gondeln inklusive Technik im
						direkten Gesichtsfeld erblicken können und die Illusion zu Nichte
						wäre. Das gerade einmal 250 Meter entfernte und frisch aufgemotzte
						Spider-Man Abenteuer hinterlässt einen tieferen Eindruck, wobei
						3D-Projektionen und Kulisse nahezu virtuos miteinander verschmelzen. Vielleicht
						wollten die Potter-Themenfahrt-Designer auch zu viel: Die alternierenden
						Videosequenzen und Realkulissen bieten einen ständigen Stilbruch zwischen
						den "Welten", das Plattformsystem vermag zwar zu überzeugen, hat aber
						deutliche Grenzen in der Ausgestaltung und Abwechslung der Szenen.   
					 Trotzdem ist Harry Potter and the Forbidden Journey eine
						hervorragende Themenfahrt in beeindruckender Kulisse der Bücher- und
						Filmwelt des Potter-Universums. Wir warten schon gespannt auf die
						Gringotts-Simulatorachterbahn, welche 2014 oder 2015 im Nachbarpark Universal
						Studios mitsamt dem magischen London-Themenbereich eröffnet wird. Diesmal
						dann wieder mit 3D-Brillen!  |  
				  
				 
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					   Text: Coastersandmore Bilder:
						Coastersandmore, Universal
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