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Euro Attractions Show 2006 : Seite 1 |
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Das moderne Wiener
Messegelände |
Die EAS hat sich mittlerweile zur bedeutendsten
europäischen Branchenmesse für Freizeitattraktionen entwickelt.
Ursprünglich von der European Association Amusement Supplier Industry
(EAASI), einem Zusammenschluss europäischer Hersteller, ins Leben gerufen
und durchgeführt, wurde 2005 die International Association of Amusement
Parks and Attractions (IAAPA), ein Interessenverband der Freizeitindustrie mit
Schwerpunkt auf den USA, mit ins Boot geholt. Als Joint Venture der beiden
Organisationen profitiert die Messe von der Erfahrung der IAAPA bei der
Durchführung derartiger Veranstaltungen und der Kenntnis der EAASI des
europäischen Marktes. Als ein Ergebnis der Zusammenarbeit wurde die Messe
von Euro Amusement Show in Euro Attractions Show umgetauft. Damit soll schon
der Name verdeutlichen, dass sich die Veranstaltung nunmehr neben klassischen
Freizeitparks und Schaustellern auch an Betreiber von Zoos und anderen
Attraktionen richtet.
Nach den beinahe katastrophalen Bedingungen in den
provisorischen, undichten Zelten in Paris 2004 bot die Messe Wien im Folgejahr
eine ideale Infrastruktur, und so entschied man sich auch im Jahr 2006 für
Österreichs Hauptstadt. Vom 3. bis 5. Februar boten 220 Aussteller, 30
weniger als im Vorjahr, ihre Produkte und Dienstleistungen an. Auch die Anzahl
der Besucher sank von 7200 auf 4000, dennoch waren die Aussteller fast durchweg
zufrieden mit dem Messeverlauf. Gerade bei einer Messe wie der Euro
Attractions Show zählt weniger die Masse der Besucher als eher die
Klasse, und die war nach einhelliger Meinung sehr hoch.
Weniger glücklich sind viele Unternehmen mit Sevilla,
der Gastgeberstadt der EAS 2007. Zwar ist die Mehrheit der Meinung, dass
die Messe an wechselnden Orten stattfinden sollte, doch scheint die Stadt im
Süden Spaniens vielen zu weit ab vom Schuss. Sehr groß seien die
Entfernungen für die meisten Aussteller und Besucher, und nur von den
wenigsten Städten aus gibt es direkte Flugverbindungen. Auch der Termin
von Dienstag bis Donnerstag ist eine Abkehr vom Altbekannten, wodurch sich
bezogen auf die Besucherstruktur eine weitere Konzentration auf
Geschäftskunden ergeben dürfte. Dafür wird der unweit des
Messegeländes gelegene Freizeitpark Isla Magica voraussichtlich
besichtigt werden können. Dem Messegeflüster zufolge soll der Park
für die Saison 2007 eine neue Großattraktion erhalten - der genaue
Anlagentyp und der Hersteller sind jedoch noch nicht bekanntgegeben.
Damit ist die Wahl Sevillas die wohl größte
Überraschung der diesjährigen EAS gewesen, während von
den einzelnen Herstellern eher Evolutionen als Revolutionen zu berichten sind.
Die von Intamin angestoßene neue Welle der Launch-Coaster
beherrscht den "klassischen" Achterbahnmarkt, und auch Bahnen mit
Motorradchaisen werden zunehmend populär. Außerdem gewinnen
interaktive Attraktionen und neuartige Sitz- und Bügelsysteme immer mehr
Aufmerksamkeit. Auf den folgenden Seiten werden die neuen Konzepte und letzten
Meldungen verschiedener Hersteller detailliert vorgestellt. |
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Links: Fahrablauf des Baby Flume Rides
für das Legoland Günzburg - rechts: Maibaum Hochfahrgeschäft
für Tripsdrill |
In den letzten Jahren konnte sich abc engineering als
Anbieter innovativer Attraktionen für Kinder und Familien etablieren, die
insbesondere von kleinen und mittleren Parks nachgefragt werden. So verwundert
es nicht, dass der Erlebnispark Tripsdrill mittlerweile schon zu den
Stammkunden zählt. Als dritte Anlage von abc erhält der Park
für die Saison 2006 den Maibaum, ein 16,5 Meter hohes
Turm-Fahrgeschäft, das das Aushängeschild des neuen Marktplatzes
bilden wird. An einem Kranz sind an Stahlseilen acht zweisitzige Gondeln
angebracht, wobei die Passagiere nebeneinander mit Blick nach außen
sitzen. Der Kranz fährt nach dem Beladen langsam hoch und beginnt, sich
mit variabler Geschwindigkeit zu drehen. Dadurch wird eine Taumelbewegung der
Gondeln erreicht. Über einen Joystick können die Passagiere die
Höhe ihrer Gondel individuell verändern und so in den Fahrablauf
eingreifen.
Der Mini Flume Ride Mühlbach-Fahrt in
Tripsdrill wird zur Saison 2006 eine Schwesteranlage mit identischem
Layout im Freizeitpark Neusiedlersee in Österreich erhalten. Die
147 Meter lange Fahrrinne ist aus Stahlwannen zusammengesetzt, wodurch weniger
Betonarbeiten notwendig sind. Die Boote werden im Krokodil-Design gestaltet
sein. Der Park erhält außerdem eine 250 Meter lange Traktorbahn von
abc, bei der die Fahrer die Geschwindigkeit in gewissen Grenzen selber
regulieren können.
Eine Weiterentwicklung des fest installierten Mini Flumes
ist eine semi-transportable Version. In der zum Rastiland gehörenden
Kids-Dinoworld wird innerhalb der nächsten Wochen eine derartige Anlage
mit 105 Metern Streckenlänge auf einer Grundfläche von 16x28 Metern
eröffnet. Passend zur Thematik sind die Boote als Krokodile gestaltet. Die
Bahn kommt vollständig ohne Fundamente aus. Auch ein Wasserreservoir ist
nicht nötig, da das Wasser in einem geschlossenen Kreislauf geführt
wird. Eine fast baugleiche Anlage wird voraussichtlich am 1. April 2006 im
Adventureland, Long Island, New York eröffnen, doch sind die Boote
hier wie in Tripsdrill als Säcke gestaltet.
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Links: Der River Splash für den
Steinwasenpark - rechts: Foto des Prototypen aus dem Erse Park bei
Hannover |
Mit dem Baby Flume Ride werden Wasserfahrten nun auch
für die Allerkleinsten ab neun Monaten möglich. Bis zu einer gewissen
Größe ist eine Babyschale vorgesehen, die in einer speziellen
Halterung im Boot befestigt wird. Die Eltern können die ganze 89 Meter
lange Bootsfahrt neben dem Kanal zu Fuß begleiten und ihren Nachwuchs so
ständig beaufsichtigen. Eröffnen wird die Anlage zum Saisonbeginn im
Legoland Günzburg, die Boote werden dem Parkdesign entsprechend als
Lego-Kanu gestaltet.
Ebenfalls Wasser als beherrschendes Element hat der River
Splash für den Steinwasen-Park. Mit einem Höhenunterschied
von 14,3 Metern ist die Bahn geringfügig niedriger als die
Erstauslieferung im Erse Park. Direkt nach der Station werden die neun Personen
fassenden Rundboote auf einer Plattform senkrecht angehoben. Dabei dreht sich
der Lift um 180° um seine vertikale Achse. Oben angekommen wird das Boot in
eine spiralartige Wanne entlassen, die es frei drehend bezwingt, bevor es mit
einer finalen Schußfahrt in den Betonkanal einfährt. Durch den
geschlossenen Wasserkreislauf ist kein Wasserreservoir nötig. Eine zweite
Plattform, die am gleichen Zugmittel des Antriebs hängt, wird
gegenläufig nach unten bewegt und nimmt dort das nächste Boot
auf.
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Links: Der Prototyp des John Silver Tilt
Tower in den USA - rechts: Studie des 30 Meter hohen transportablen Horror
Tower |
Der Freizeitpark Belantis erhält die zweite
Auslieferung des John Silver Tilt Tower, der im Adventureland,
Long Island, New York bereits erfolgreich in Betrieb ist. Dessen acht Personen
fassende Gondelreihe ist fest mit einem angetriebenen Seil verbunden und wird
auf eine Ausgangshöhe von acht Metern gebracht. Die Fahrt besteht aus
einem Auf und Ab mit verschiedenen Zwischenstopps, wobei die Gondel
unterschiedlich hart gebremst werden kann. Zusätzlich zu der vertikalen
Bewegung schwankt der Turm seitlich und erzeugt so ein Gefühl des
Wellengangs. Die Inbetriebnahme in Belatis ist für Ende Mai geplant.
Eine Weiterentwicklung des John Silver Tilt Tower ist
der Horror Tower. Es handelt sich um eine transportable Version mit
einer Gesamthöhe von 30 Metern (im Vergleich zu 13 Metern beim John
Silver Tilt Tower), die vollständig auf einem Transport verladen wird.
Die Aufbauzeit soll mit zwei Personen bei sechs Stunden liegen, ein Kran wird
nicht benötigt. Zur Erhöhung der Kapazität weist die Gondel beim
Horror Tower zwei Sitzreihen mit jeweils acht Plätzen auf. Auch
hier ist die Gondel fest mit einem angetriebenen Seil verbunden, was einen
vergleichbaren Fahrablauf verspricht. Die Konzeptzeichnungen zeigen die
Attraktion als eine in Brand geratene Burg, die jeden Moment einzustürzen
droht. Die Erstauslieferung an den Schweizer Schausteller Eugen Zanolla
wird eine andere Thematisierung erhalten, die zum jetzigen Zeitpunkt jedoch
noch nicht bekanntgegeben wird. |
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Studie des 650 Meter langen
LSM-Launchcoaster |
Auch bei der Gerstlauer Elektro GmbH hat man den
Trend der Launch Coaster aufgenommen und ein eigenes Konzept entwickelt. Es
basiert auf einer neuen Generation von LSM-Modulen mit hohem Wirkungsgrad, die
den Zug in drei Sekunden aus dem Stand auf bis zu 90 Stundenkilometer
katapultieren sollen. Trotz der Fortschritte in der LSM-Technik sind die
kurzzeitigen Lastspitzen je nach Zuggewicht und Höchstgeschwindigkeit
jedoch immer noch zu groß, um den Antrieb direkt aus dem Stromnetz zu
speisen. Bei Gerstlauer verwendet man deshalb optional ein Schwungrad,
das mit einem Elektromotor kontinuierlich auf Drehzahl gebracht wird. Doch
anders als bei den Shuttle Loops von Schwarzkopf wird die
Rotationsenergie nicht mechanisch auf einen Mitnehmer übertragen, sondern
in elektrische Energie zurückgewandelt, die dann die LSM-Module versorgt.
Bei diesem Verfahren entfällt der größte Nachteil des
Schwarzkopfschen Prinzips: Die mechanische Rutschkupplung war sehr
verschleißanfällig. Der von Gerstlauer eingesetzte Generator
hingegen ist äußerst wartungsfreundlich und langlebig.
Passend zum neuen Antrieb wurde zwei Layoutvorschläge
für den Launch Coaster vorgestellt. Die "kleine" Version mit 485 Metern
Streckenlänge beschleunigt den Zug in eine große Helix, der sich
eine Kombination aus Kurven und Bunny Hops anschließt. Die Variante mit
650 Metern Streckenlänge beginnt mit einem Horseshoe und einigen
Camelbacks, wobei die Strecke annähernd ein Viereck beschreibt, das die
gesamte Anlage einrahmt. Der erste Abschnitt erinnert somit an ein
Out-and-back-Design, an das sich ein getwisteter Teil im Innenraum
anschließt.
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Layout des bislang höchsten
Gerstlauer Eurofighters für den walisischen Oakwood Freizeitpark |
Für den Launch Coaster wurden ferner neue Fahrzeuge
entwickelt, die jeweils sechs Mitfahrern Platz bieten. Zwei Fahrzeuge lassen
sich zur Kapazitätserhöhung zu einem Zug koppeln. Damit sind im
Vergleich zu längeren Zügen immer noch enge Layouts fahrbar, und mit
einem maximalen Gewicht von weniger als vier Tonnen pro Zug ist die
Leistungsaufnahme der LSM-Module relativ moderat. Innerhalb eines Fahrzeugs
sind die drei Reihen nicht nur in leicht ansteigender Höhe ausgerichtet,
sondern auch V-förmig breiter werdend. Dadurch kommen alle Passagiere in
den Genuss einer besseren Sicht und einer Portion Fahrtwind - beides nicht zu
unterschätzende Faktoren eines Achterbahnerlebnisses. Das offene Zugdesign
wird weiter durch den neuen, einarmig gelagerten Schoßbügel
unterstrichen. Die Schalensitze mit Becken- und Schulterunterstützung sind
mit Höckern versehen, sodass auch intensive Airtime und Inversionen kein
Problem darstellen.
Leider lässt sich noch kein Verkauf eines Launch
Coaster vermelden. Dafür hat sich der Eurofighter mit seinem
Vertikallift und der 97 Grad steilen ersten Abfahrt mittlerweile etabliert: Die
neue Anlage im Oakwood Theme Park mit ihrem 35 Meter hohen Lift steht
kurz vor der Eröffnung, und für 2007 sind bereits drei weitere
Anlagen verkauft. Zwei davon sind Parkversionen, während die dritte auf
die Reise gehen wird. Eine interessante Neuigkeit, schien doch in den letzten
Jahren die Zeit der neuen transportablen Großachterbahnen abgelaufen.
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Die Input Projektentwicklungs GmbH gestaltet und
entwickelt als hundertprozentige Tochter der Doppelmayr Seilbahnen GmbH
touristische Angebote für die Bergwelt unter Verwendung der Technik der
Muttergesellschaft. In letzter Zeit wurden die Aktivitäten in Richtung
Freizeitparks erweitert. So ermöglicht seit der Saison 2005 im Fort Fun
der Sky Glider Wild Eagle seinen Fahrgästen einen imposanten Flug
über den Park. Für dieses Jahr steht die Weltpremiere des Mountain
Glider in Walibi Belgium an.
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Links: Rendering der Gondel - rechts: Das
Schienenlayout des Mountain Gliders im Walibi Belgium |
Bei einem Mountain Glider wird eine Suspended-Gondel
mit vier nebeneinanderliegenden Sitzen mittels eines Vertikallifts auf ihre
Ausgangshöhe gebracht, von wo aus sie an einem einzelnen Fahrrohr
hängend ihren Parcours absolviert. Im Walibi Belgium ist der
Liftturm 55 Meter hoch, die sich anschließende Strecke rund. 700 Meter
lang. Das Fahrrohr ist mit einer Führungsfinne für das Fahrwerk
versehen, die das Fahrwerk beispielsweise in Kurven um das Fahrrohr dreht.
Zusätzlich kann die Gondel seitlich und nach vorne beziehungsweise hinten
ausschwenken. Das Fahrrohr weist nicht nur eine Eigenstabilität auf,
sondern wird zusätzlich an einem Stahlseil aufgehägt. Dadurch sollen
Seilfelder mit einem Stützenabstand von bis zu 300 Metern möglich
sein - in Belgien beträgt der maximale Stützenabstand knapp 200
Meter. Dieser imposante Wert bietet völlig neue Möglichkeiten bei der
Einbindung der Attraktion in ein vorgegebenes und bebautes Gelände.
Neben der Führungsfinne weist das Fahrrohr Bremsfinnen
auf. Die Reduzierbremsen zur Begrenzung der Geschwindigkeit vor einzelnen
Streckenabschnitten arbeiten elektromagnetisch, während zusätzlich
Reibbremsen vorgesehen sind. Die Bremsmechanik ist im Fahrwerk untergebracht,
sodass das Fahrzeug an jeder beliebigen Stelle der Strecke zum Stehen gebracht
werden kann. Dadurch besitzt der Mountain Glider kein herkömmliches
Blocksystem: Die Steuerung überwacht die momentane Position aller
Fahrzeuge - in Belgien werden es vier sein - und gibt einer Gondel bei
Unterschreitung eines Sicherheitsabstandes automatisch einen Bremsbefehl.
Das auf der Euro Attractions Show ausgestellte Modell
des Mountain Glider zeigt die Anlage noch über dem zentralen See im
Walibi Belgium. Da dort jedoch geschützte Vögel nisten und
eine maximale Geräuschentwicklung durch die Mitfahrer nicht
gewährleistet werden kann, wird die Bahn nun mit gleicher
Streckenführung an anderer Stelle im Park errichtet. Die Station findet
sich am ehemaligen Standort der weltweit ersten Vekoma Corkscrew, die
Strecke führt über bebaute und für Besucher zugängliche
Parkbereiche, sodass die Bahn durch entsprechend angepasste Fundamente zwei
Meter höhergelegt wurde. Die Eröffnung ist für Mitte Juni
geplant. |
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3D-Modell von Stealth im englischen Thorpe
Park |
Mit dem Hydraulic Launch Coaster hat man bei Intamin
ein absolutes Erfolgskonzept im Programm. Durch den Abschuss aus dem Stand
bieten derartige Anlagen einen ersten Kick, bevor die Fahrt richtig begonnen
hat. Außerdem ist kein klassischer Lifthügel notwendig, was
einerseits Rekordhöhen und andererseits platzsparende Layouts
ermöglicht. So schießen weltweit Intamin-Launcher
unterschiedlichster Coleur wie Pilze aus dem Boden.
In Europa eröffnen 2006 mit Speed Monster
(Tusenfryd) und Stealth (Thorpe Park) zwei derartige
Anlagen, und auch für 2007 brodelt die Gerüchteküche bereits
gewaltig. Kein Wunder, dass andere Hersteller auf den Zug aufspringen und
eigene Launch Coaster anbieten. Doch Intamin sieht seine
Marktführerschaft durch die Mitbewerber nicht gefährdet: "Bei
Achterbahnen mit hydraulischem Abschuss haben wir mit Abstand am meisten
Erfahrung. Zuverlässigkeit und Qualität sprechen eindeutig für
unsere Produkte", sagt Sascha Czibulka, Verkaufsmanager bei
Intamin. "Außerdem haben wir unsere Technologie durch Patente
geschützt, Mitbewerber müssen also eigene Lösungen
entwickeln."
Durch die Popularität der Hydraulic Launch Coaster ist
das Konzept des Ball Coaster, das an dieser Stelle im Rahmen der EAS
2005 vorgestellt wurde, ein wenig in den Hintergrund getreten. Viele
potentielle Kunden lassen sich von dem verwendeten LSM-Antrieb abschrecken, der
als teuer verschrien ist, da er eine Infrastruktur für kurzzeitige
elektrische Lastspitzen voraussetzt.
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Der Prototyp des Ball Coaster in der
Nähe von Luzern, Schweiz |
Anders beim Ball Coaster: "Der Ball Coaster verwendet
relativ kleine und leichte Fahrzeuge, sodass die einzelnen LSM-Module keine zu
große Leistungsaufnahme besitzen. Dazu kommt, dass der Antrieb die
Fahrzeuge langsam aufschaukelt und nicht aus dem Stand heraus beschleunigt",
erklärt Sascha Czibulka. Nicht zuletzt der geringe Platzbedarf
für den gebotenen Thrill spricht für das Konzept. So stehen die
Chancen gut, dass die europäischen Freizeitparkbesucher 2007 in den Genuss
des ersten Ball Coaster kommen.
Insgesamt ist 2006 für Intamin ein
äußerst erfolgreiches Jahr: So entstehen in diesem Jahr eine
gewaltige Holzachterbahn in Six Flags Great Adventure auf Basis der
für Colossos im Heide Park neu entwickelten Schiene und drei
Launch Coaster. Auch der Bereich der Wasserfahrgeschäfte zeigt sich
vielseitig: So wurden unlängst verschiedenste Wildwasserbahnen und Rapid
Rides in asiatischen Parks eröffnet. Eine Neuentwicklung ist der
Vertikallift bei Rapid Rivern, der erstmals im Ravensburger Spieleland
zur Anwendung kommen wird. Weitere Stromschnellenfahrten werden im Legoland
Billund und in einem amerikanischen Park eröffnen. |
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Lino Ferretti von Preston & Barbieri
vor einer Chaise des Splash Battle |
Die italienischen Firmen L&T und Preston &
Barbieri haben sich auf der EAS auf einem gemeinsamen Stand
präsentiert. Preston & Barbieri hat ein Fahrzeug des Splash
Battle ausgestellt, der letztes Jahr erfolgreich in Walibi World an den
Start gegangen ist. Das Konzept einer interaktiven Wasserfahrt hat
offensichtlich nicht nur beim Publikum, sondern auch bei anderen Parks regen
Zuspruch gefunden. So entstehen derzeit vier weitere Anlagen im Legoland
Kalifornien, Walibi Aquitaine in Frankreich, Indiana Beach in den
USA und Guangzhou Chimelong Canton in China.
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L&Ts erste Auslieferung des
transportablen Water Coaster |
Die Anlage im Legoland wird das Herzstück des
neuen Themenbereichs Pirate Shores mit insgesamt vier Wasserattraktionen. Die
Konzeptzeichnungen versprechen eine äußerst aufwändige
Thematisierung mit einem havarierten Piratenschiff, einer Schatzinsel und eine
Vielzahl Wassereffekte. Im Gegensatz zu den anderen Anlagen werden die Kanonen
im Legoland nicht mit einer manuellen Pumpe sondern per Knopfdruck
aktiviert.
Der Splash Battle im Walibi Aquitaine wird mit
1.85 Millionen Euro die größte Investition seit Bestehen des Parks.
Die Anlage im Comic-Stil wird in einem neuen Themenbereich eröffnen. Ein
900 Quadratmeter großes Wasserbecken wird neben der 120 Meter langen
Strecke auch etliche Fallen wie Fontänen und riesige Wasserhähne
enthalten. Ziel der Passagiere ist es, mit den Wasserkanonen an Bord die Fallen
auszuschalten und möglichst trocken zu bleiben - wenn man das in
Anbetracht der Temperaturen in Südfrankreich denn möchte.
Die mechanischen Komponenten der per Reibrad abgetriebenen
Fahrzeuge sowie die Schiene des Splash Battle werden von L&T
geliefert. Erfahrungen mit Wasserattraktionen konnte dieses Unternehmen mit
dem im Rahmen der EAS 2005 vorgestellten transportablen Water Coaster
sammeln, dessen Prototyp mittlerweile von den spanischen Schaustellern
Miguel Angel Banuls Lopez und Enrique Banuls Bajo betrieben wird.
Das auf dem Messestand laufende Video von dieser Anlage zeigt, wie konsequent
die im Vorjahr präsentierten Designstudien umgesetzt wurden - insbesondere
bei der Gestaltung der Boote. Weitere Auslieferungen der auch für kleine
und mittlere Parks interessanten, kompakten Anlage stehen derzeit jedoch nicht
an. |
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