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Streckenlänge

390 Meter

maximale Gesamtöhe Stahlstruktur

30 Meter

Höhe Rückwärtsschuss

9 Meter

Höhe Vorwärtsschuss

27 Meter

Max. Geschwindigkeit

78 km/h

Max. Längsneigung Rückwärtsschuss

36°

Max. Längsneigung Vorwärtsschuss

50°

Fahrzeuge

5 - max. 16 Personen

Kapazität

1400 Personen pro Stunde

Fahrzeit

236 Sekunden

Hersteller

Mack Rides, Waldkirch

Betreiber

Europa-Park

Eröffnung

19. März 2005

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Als die Welt noch eine Scheibe war, begaben sich Magellan und Vasco da Gama auf ihre großen Entdeckerreisen, um die Grenzen der Weltmeere zu überwinden. Das 15. und 16. Jahrhundert gilt als Blütezeit der großen Seefahrer und Entdecker - und Portugal als die führende Seefahrernation.

Eintauchen in die Fluten

Atlantica SuperSplash, die neueste Hauptattraktion des Europa-Park Rust, macht genau diese Geschichte erlebbar. In einer Rekordzeit von sechs Monaten entstand aus der Idee die neue, 30 Meter hohe Wasserbahn der Firma Mack Rides aus Waldkirch, welche den ersten Bauabschnitt des Themenbereiches Portugal bildet. Eine Zitadelle aus dem 16. Jahrhundert, stark befestigt und mit Kanonen bewaffnet, bewacht als zentraler Mittelpunkt das Geschehen rund um Atlantica SuperSplash. Im Innenraum der als Station dienenden Zitadelle zeigt "Heinrich der Seefahrer" hinaus auf die Weiten des Meeres als Aufforderung für jedermann in See zu stechen, Abenteuer zu bestehen und die Welt neu zu entdecken. Schließlich wartet hinter dem Schutz der dicken Mauern die jüngste Bewährungsprobe im Europa-Park.

16 Mann starke Boote stechen in See und erklimmen direkt ein filigranes Stahlgerüst, um an dessen Höchstpunkt in 30 Metern Höhe eine 270° Drehung um ihre eigene Achse zu erfahren. Der Panoramafahrt folgt eine kurze Rückwärtsfahrt mit kleiner Ab- und anschließender Auffahrt. Dann erfahren die Boote erneut einen Kurswechsel der sie mit einer Geschwindigkeit von bis zu 78 Stundenkilometern und einer gigantischen Bugwelle in den eigens angelegten über 4000 Quadratmeter großen See stürzen lässt.

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Premierenfahrt Camelback

Links: Premierenfahrt - Rechts: Mit Schwung über den Camelback

Die dritthöchste Anlage des Europa-Park ist eine Attraktion für die ganze Familie. Mit einer Fahrlänge von 390 Metern ist sie äußerst kurzweilig gestaltet, bietet aber mit ihrem 27 Meter hohen Vorwärtsschuss neben einer gelungenen Portion Thrill vor allem in den Sommermonaten gehörige Abkühlung: Nachdem das über fünf Tonnen schwere Boot auf der zweiten, überdimensionalen Drehplattform für die Vorwärtsfahrt ausgerichtet wurde, wird es von Reibrädern direkt in das Abfahrtserlebnis befördert.

Ein bis zu 50 Grad steiler "Wasserfall" reißt das Boot in die Tiefe. Der erste leichte Wasserkontakt wird von den meisten Fahrgästen nur als dumpfes Geräusch wahrgenommen. Wenn die Gischt niederregnet ist das voluminöse Fahrzeug fast schon fast wieder auf dem sich anschließenden Speed Bump, ein flacher Camelback mit Airtime Feeling. Zwei, drei Meter Höhenunterschied sind es. Der Stahlschiene folgend gleitet das schmuckvolle Boot haarscharf über einen Felsenkamm und taucht schließlich mit einem gigantischen Splash in die weiten Fluten.

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Offizielle Webseite des Europa-Park

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Der Parcours von Altantica SuperSplash besitzt eine schlichte, dreieickige Form. Die Grundseite des Dreiecks bildet der rückwärts absolvierte Abschnitt, der von den beiden Drehplattformen eingerahmt wird. Diese sind auf einem turmartigen Stahltragwerk aufgesetzt. Dabei tragen Fächerstützen die Liftauffahrt, den Rückwärtsdrop und die anschließende finale Abfahrt.

Gesamtansicht von Atlantica
Vorwärtsschuss
Erste Wasserung
Die erste offizielle Fahrt

Den Streben eines Fächers gleich sind hier die Stahlstützen am selben Ort - in der Nähe des Fußpunktes der Hauptpfeiler - verankert. Die Fundamente konnten somit stark reduziert werden. Neben dem äußerst eleganten Erscheinen wird die Nutzung der Fläche unterhalb der Stahlschienen als Parkplatz nur marginal beeinträchtigt. Eine am Schienenkörper befestigte Plane bewahrt Autos und Passanten sogar vor ungeliebten Wassertropfen.

Splash

Finale Wasserung mit Splashvergnügen

Die Erweiterungsfläche des Europa-Parks ist fast ausgeschöpft und somit bildet eine derartige Lösung einen guten Kompromiss. Die parkenden Blechlawinen werden durch eine Vielzahl dicht an der Parkgrenze gepflanzter Bäume des Mittelmeerraumes verdeckt, und auch die Mitfahrer sind von der Rückwärtsfahrt und dem anschließenden finalen Schuss derart beeindruckt, dass sie potentielle Autos unter ihnen überhaupt nicht wahrnehmen.

Das Portugal des 16. Jahrhunderts wird nach Abschluss des zweiten Bauabschnittes eine Fläche von insgesamt 1,5 Hektar, etwa zwei Fußballplätze, einnehmen. Bisher lenkt das Stationsgebäude in Form der Zitadelle die Blicke auf sich. Der Shop und ein Teil des Wartebereiches führen durch eine Werft. Im Bereich der beiden Wasserungszonen ist der Uferbereich durch Felsen natürlich ausgestaltet. Eine Splashzone mit hohem Wasserfaktor für die passiven Beobachter ist ebenfalls eingerichtet.

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Rechts: Kein Fahrgast ist vor Wasserspritzern sicher

Altantica SuperSplash ist die zwölfte Wasserattraktion des Europa-Parks. Einmalig ist jedoch die Anpassungsmöglichkeit des Splash-Erlebnisses an saisonale Witterungseinflüsse mittels variabler Bremsverzögerung durch die bekannte Magnetbremstechnologie. In kälteren Monaten reduzieren Wirbelstrombremsen (Bildbeispiel) die Geschwindigkeit des Bootes, bevor dieses mit seinem Rumpf tiefer in das Wasser eintaucht. Die aufgewirbelten Wassermassen sind folglich geringer.

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Die Entwicklungsgeschichte der Wasserachterbahnen

Supersplash in Tusenfryd

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In den warmen Sommermonaten werden die am Schienenkörper angebrachten Kupferschwerter entfernt, die unterhalb des Fahrzeugs montierten Magnetleisten finden somit kein Wirkmedium vor und Fahrgeschwindigkeit hemmende Wirbelströme werden nicht mehr induziert. Die Bremskraft ist dann nur noch durch den Wasserwiderstand gegeben. Die Folge ist ein größerer und weitaus nasserer Splash. Doch selbst in den kühleren Monaten vermögen die aufgewirbelten Wassermassen zu beeindrucken, wie die Momentaufnahmen vom Eröffnungstag zeigen.

Atlantica SuperSplash ist eine ideale Ergänzung des Wasserbahnangebotes im Europa-Park und wird mit ihrer hohen Kapazität von 1400 Personen pro Stunde die Wasserachterbahn Poseidon, das Fjord Rafting und die Wildwasserbahn vor allem in den Sommermonaten entlasten.

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Eingangsschild
Küstenstreifen
Rückwärtsdrop
Kurz vor dem finalen Splash
Eintauchen mit viel Wasserspray
Rückfahrt zur Station

Jan Keller

Coastersandmore sprach mit Jan Keller, dem Projektentwickler des Europa-Parks, über Atlantica SuperSplash, Portugal und seine Arbeiten im Europa-Park Resort.

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Interview mit Designer Arndt Grutke über seine Arbeiten im Toverland

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Coastersandmore: Herr Keller, was ist Ihre Aufgabe im Europa-Park?

Jan Keller: Meine Aufgabe im Europa-Park ist der Bereich der Projektentwicklung, dass heißt von der kreativen Idee über die ersten Skizzen, die fortlaufende Planung bis hin zum Betrieb und, wenn notwendig, den nachfolgenden Veränderungen.

Wie haben Sie Ihren Einstieg in den Europa-Park gefunden?

Angefangen habe ich schon während meines Studiums als Bauingenieur in einem Planungsbüro für Zoos. Dort war ich mit einem Team an der Erstellung von Zukunftskonzepten - die unter anderem auch Achterbahnen enthielten - beschäftigt. Leider waren diese Visionen den Zoodirektoren zu weit weg von der Forschung um die Tiere - Disney's Animal Kingdom Park war zu derzeit übrigens noch auf dem Reißbrett.

Über ein weiteres Planungsbüro im Bereich Umwelt, Gutachten und Bauleitplanungen bin ich und Frau Reich (Anmerkung von Coastersandmore: Die zweite führende Kraft im Planungsteam des Europa-Parks) dann von Herrn Roland Mack, dem geschäftsführenden Gesellschafter des Europa-Park, angesprochen worden und wir habe die Herausforderung hier im Park mit Freude angenommen.

Links: Auch die Euro-Maus ist begeistert - Rechts: Einblick in die Station

An welchen Europa-Park Projekten waren Sie beteiligt?

Begonnen habe ich 1999 mit dem Griechischen Themenbereich. Meine erste Aufgabe lag in dem Entwurf und der gemeinsamen Layouterstellung zusammen mit der Firma Mack Rides. Als Projektleiter durfte ich dann den Themenbereich bauen und 2000/2001 eröffnen und habe dabei jede Menge dazu gelernt.

Dann kam für 2002 das Projekt Silver Star, Europas höchste und größte Achterbahn. Nur ein Jahr später habe ich als Projektleiter das Magic Cinema konzipiert, die integrierten, multi-funktionalen Sitzbänke entwickelt und am Ende die Freigabe erhalten das Kino zu bauen. Höhepunkt war das Programmieren der Bänke und die Freudenschreie der Kinder bei der ersten Aufführung. Das Magic Cinema wurde schlagartig zu einer der beliebtesten Attraktionen im Park, auf gleicher Ebene wie Achter- und Wildwasserbahnen. Nebenher habe ich das Hipp Baby Center, das Nivea Kinderland, das Tipidorf samt Westernsaloon und den Kinderwassergarten am Hotel Castillo Alcazar gebaut.

Am im Juni 2004 eröffneten Hotel Colosseo, dem mit über 50 Millionen Euro bisher aufwendigsten Projekt der Parkgeschichte, stammt die Konzeption der Gebäude mit aus meiner Hand sowie der neu erbaute Monorail Bahnhof Colosseo, der Fußgängertunnel und die Außenanlagen. Der gewaltige Colosseumsbogen war dann dort mein besonderes Baby, da ich hier die wunderschöne Aufgabe bekam, ein Stück alte Geschichte architektonisch und dann auch in der Bauleitung zu neuem Leben zu erwecken. Dementsprechend konnte ich dann auch in der Architektur und den Details aufgehen. Und dann kam im letzten August fast nahtlos ans Hotel Colosseo die Idee mit Portugal, die natürlich wieder ein Herausforderung darstellte.

Zitadelle

Atlantica SuperSplash wurde in einer Rekordzeit umgesetzt - Die Planungen begannen erst im Spätsommer letzten Jahres. Können Sie die Planungs- und Umsetzungsabläufe kurz skizzieren?

Die Idee kam im August 2004 auf, gerade als ich eigentlich in den Sommerurlaub durchstarten wollte. Den habe ich dann kurzerhand verschoben. Gemeinsam mit dem Team von Mack Rides ging's ab nach Oslo, den dortigen Splash anschauen. Anschließend haben wir uns an das Layout für den Europa-Park gesetzt. Anfang September war dieses soweit geplant, dass der Themenbereich Struktur annahm und die Bauanträge verschickt werden konnten. Ende Oktober wurde kurz vor Parkschluss das Baugelände geräumt und Anfang November, parallel zur Winteröffnung des Parks, ging es mit den Bauarbeiten los. Zwischenzeitlich lief die Produktion der Schienen bei Mack Rides an und es wurde fieberhaft am aufwendigen Bootsdesign gefeilt. Der Rest war ein atemloser Wettlauf mit der Zeit und dem harten Winter um die rechtzeitige Fertigstellung am 17. März 2005. Was uns dann am Ende entgegen aller Prognosen einmal mehr gelungen ist.

Entwurf Station
Gesamtentwurf
Bootdesign

Skizzen: Europa-Park

Überbl

Ausblick vom Kettenlift

Was war eine besondere Herausforderung an Atlantica SuperSplash?

Zum einen die unheimlich kurze Planungs- und Bauphase von insgesamt nur sechs Monaten und zum anderen der Wunsch mit Portugal einen Themenbereich zu schaffen, der uns auch in Zukunft noch viele Möglichkeiten in der Parkentwicklung bietet. Hier dürfen die Besucher in den nächsten Jahren noch auf einiges gespannt sein!

Wie werden bei Ihnen im Hause die Projekte angegangen?

Die Projekte werden in unserem eigenen Team bearbeitet, wir vergeben nur einzelne Planungsleistungen an Ingenieurbüros, die sich dann an unsere Konzeptionen halten müssen. Natürlich wird bei uns, manchmal auch auf Bierdeckeln, wild herumphantasiert. Aber am Ende unterziehen wir alle Ideen einer wirtschaftlichen Analyse in Bezug auf Kosten und Besuchernutzen um eine gesunde Investition abzuwägen. Aus dieser Abwägung heraus wird die Budgetbeschränkung festgelegt.

Wie bereiten Sie sich auf die länderbezogene Architektur vor?

Wir studieren alte Werke und Gebäude, suchen nach Proportionsmaßen und Angaben von alten Meistern. Dieses nimmt einen Großteil der Vorbereitungen in Anspruch. Die Ideen kommen meist spontan aus früheren Erlebnissen, Reisen, Filmen oder Büchern, die wir gelesen haben. Der Entwurf ist nie eine Kopie von Bestehendem sondern immer ein für uns notwendiger Zweckbau mit angepasster Optik, auch beim Collosseum. Wir versuchen dabei in den Stil des jeweiligen Landes oder der jeweiligen Zeit zu finden und genau so zu entwerfen. Was natürlich ein riesiger Spaß ist, da wir uns von den bestehenden Lehren der heutigen Architektur lösen können. Die größte Herausforderung sind dann immer die Detaillösungen und die zu verwendenden Baustoffe.

Vorwärtsschuss
Drehplattform
Rückwärtsdrop
Zweite Drehplattform

Haben Sie Portugal vor Ort studiert oder sich eher theoretisch mit der Kultur, Artchitektur und der Landschaft befasst?

Eine Vorortbesichtigung gab es auf Grund der Kürze der Planungszeit nicht. Wir haben vielmehr Bücher gewälzt, Seefahrergeschichten gelesen und uns intensiv mit der Geschichte Portugals beschäftigt. Das ist aber nicht immer so, teilweise fahren wir auch in die Länder und schauen uns mit dem Fotoapparat nach schönen kleinen Details um und studieren Land und Leute.

Links: Die finale Abfahrt begeistert alle

Gibt es schon konkrete Pläne für den zweiten Bauabschnitt von Portugal?

Wie schon in den Pressentexten erwähnt gibt es die Idee zu einer portugiesischen Hafenstadt, in die wir auch spezielle Erlebnisbereiche für die Besucher und vor allem für die Kinder integrieren wollen. Momentan sind wir dabei diese Ideen zu Papier zu bringen. Mehr wollen wir an dieser Stelle aber noch nicht verraten. Nur soviel vorweg: Atlantica bildet bei allen Ideen den Grundstein und das Zeitalter in dem wir arbeiten werden - das haben wir ja auch schon veröffentlicht.

Welches Land würden Sie gerne überarbeiten?

Ganz eindeutig die Märchenstraße. Zwar wird sie von vielen Eltern schon wieder geliebt weil sie sich seit ihren Kindheitstagen kaum verändert hat aber dort schlummert ein großes Potential für den Europa-Park. Dieses Projekt wäre eine wunderschöne Aufgabe für unser Team.

Herzlichen Dank Herr Keller für das aufschlussreiche Gespräch!

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