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Das Stahlungetüm im Dschungel vermag
zu überzeugen |
1993 wurde nahe des Congo Rivers eine gewaltige
Achterbahnkreation eröffnet: Der Sit Down Looper Kumba der
damals noch jungen Firma Bolliger & Mabillard revolutionierte mit
seinen gigantischen Ausmaßen, Fahrqualitäten und der schier
unglaublichen Kombination von sieben Überschlägen den
Loopingbahnbau.
Schon früh hatten die Planer von Busch Gardens
die Qualitäten des kleinen schweizerischen Ingenieurbüros
erkannt. Die Ingenieure Bolliger und Mabillard lernten ihr
Handwerk beim Stahlbauer Giovanola im Rhonetal, welche exklusiv für
den heutigen Amusement Rides Weltmarkführer Intamin Konstruktions-
und Fertigungstätigkeiten durchführten. Kumba war der erste
große B&M Coaster und gleich ein Treffer ins Schwarze. Anfang
der 90er Jahre existierten nur eine handvoll B&M Bahnen, heute
betreibt fast jeder amerikanische Großpark zwei Anlagen der Schweizer
Ingenieure.
Mit der Loopingbahn erfuhr der Themenbereich Congo
eine gewaltige Attraktivitätssteigerung. Schon das erste der sieben
Überschlagselemente bietet eine Besonderheit: Der Vertikallooping
umschlingt den 44 Meter hohen Lifthügel und stellt dabei die
Fahrgäste in 33 Metern auf den Kopf. Auch das Umfeld der 1212 Meter langen
Bahn kann sich sehen lassen: Die Stahlstrecke bietet einen Abstecher parallel
zur Parkeisenbahn, Fahrten durch Tunnels und Begegnungen mit der dichten
Dschungelvegetation des Themenbereiches. Die Spannung auf die Fahrt wächst
dadurch noch mehr, schließlich ist der Streckenverlauf nie völlig
einzusehen.
Vielmehr ragen nur vereinzelt die Loopingelemente aus dem
Palmen und Buschwerk hervor. Aufgrund der sehr gelungenen Verknüpfung von
perfekter Streckenführung und dem gedrungenen Umfeld der Bahn steht
Kumba selbst über zehn Jahre nach ihrer Eröffnung hoch in der
Gunst der Parkbesucher und Achterbahnfans. In Florida hält Kumba
bis heute den Spitzenplatz der Sit-Down Loopingachterbahn.
Der Einstiegsbereich ist nur über zwei Brücken
erreichbar. Die eine führt über die Parkeisenbahn hinweg, die andere
erstreckt sich über die Congo River Rapids. Nach Passieren dieser
findet sich der Besucher auf dem Vorplatz zur Achterbahn wieder, welcher sich
inmitten des Coasterlayouts befindet. Über den Besuchern fährt gerade
einer der drei Achterbahnzüge in die Blockbremse, um dann nach
einem kleinen Drop die letzten beiden der insgesamt sieben
Überschläge anzusteuern. Der Besucher folgt dem Zug instinktiv, und
dadurch wird der Blick auf eine kleine freie Fläche gelenkt, auf der sich
zwei mit einer 180° Steilkurve verbundene Corkscrews ineinander
schlingen. Von diesem Beobachtungspunkt sind es nur noch wenige Meter zur
Station und dem Coastererlebnis.
Der Startposition folgt ein Rechtsknick mit direktem Blick
auf den Kettenlift. Sanft wird der Zug von der Kette erfasst und durch
den Vertikallooping hindurch in die Höhe transportiert. Nach der um
180° gewundenen Abfahrt mit einer Spitzengeschwindigkeit von 96
Stundenkilometern wird das erste Überschlagskonstrukt passiert. Es
schließen sich ein Dive-Loop, eine Zero-G-Roll und eine
Cobra Roll mit ihren zwei Kopfstehern an. Schließlich folgen die
Blockbremse und die beiden Corkscrews. Die sieben aneinandergereihten
Inversionen bieten eine atemberaubende Adrenalinkombination, die nur
stellenweise von kurzen geraden Streckenpassagen unterbrochen wird.
Schließlich schießt der Zug unter dem Stationsbereich durch einen
Tunnel, dem sich eine aufwärts führende 500-Grad-Helix
anschließt, die aber für ihren Durchmesser eher langsam durchfahren
wird. Echte Spannung mag am Ende der Fahrt nicht mehr aufkommen. |