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Frontalaufnahme von Twister mit Immelmann-Turn im Vordergrund

Neue Themenparks waren im Jahre 2004 die Ausnahme - Im Nahen Osten eröffnete mit dem Habtoorland in Beirut, Libanon jedoch ein aufwendig gestaltetes Ausflugziel unter Mitwirkung bekannter westeuropäischer Firmen. Der Münchner Hersteller Maurer Söhne zeichnet sich beispielsweise für die beiden Hauptattraktionen des Habtoorlandes verantwortlich.

Seit Dezember 2004 rasen die Chaisen über die Schienen des 465 Meter langen customized Spinning Coaster Twister und rauschen die Rundboote durch die Stromschnellen und Abfahrten des 420 Meter langen Rapid Ride The Flood. Der Clou beider Anlagen und des gesamten Parkareals ist die äußerst reizvolle und fast einmalige Lage: Das Habtoorland liegt an einem 45 Grad steilen Berghang mit Blick auf Beirut, wobei das Parkareal einen Höhenunterschied von 60 Metern aufweist.

Winjas Fear und Winjas Force - Spinning Coaster im Phantasialand

Blick hinter die Kulissen der Maurer Söhne Spinning Coaster im Phantasialand

In nur vier Monaten Bauzeit lieferte das Team um Ride Construction Service unter Koordination und Leitung der deutschen LeisureCert, welche unter anderem die Warner Bros. Movie World in ihrer Aufbauphase betreuten, eine logistische Meisterleistung: Das 60 Millionen US-Dollar teure Projekt einer Investorengruppe um den Milliardär Khalaf Al Habtoor beinhaltet 15 Attraktionen, darunter die Maurer Söhne Bahnen, einen Vekoma Boomerang und verschiedene kleinere Fahrgeschäfte von Zamperla und Fabbri.

Sämtliche Stahlbauteile wurden über einen unbefestigten Zufahrtsweg den Berg hinauftransportiert und am Hang installiert. Das Habtoorland erstrahlt dabei in einer atemberaubenden Kulisse und entführt seine Besucher in vergangene Zeiten. Angelehnt an den Baustil der alten Phönizier, welche in der Antike auf libanesischem Gebiet ansässig waren, sind Gebäudegruppen aus Marmor und Naturstein entstanden. Nur ein kleiner Wild West Bereich nebst zugehörigem Fort, welches die Station des Spinning Coaster beherbergt, unterbrechen die auf die lokale Kultur abgestimmte Thematisierung.

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Chaisen Design
Im Vordergrund: Abfahrt in die Helix - Im Hintergrund: Mauskurven und Immelmann-Turn
Im Vordergrund: Helix
Ausweichmanöver um das Teetassenkarussell

Links: Mauskurven - Rechts: Immelmann-Turn

Etwa ein Drittel des Habtoorlandes wird vom Maurer Söhne Spinning Coaster Twister dominiert, der sich nicht nur am Berghang anschmiegt, sondern mit verschiedenen Karussells und Themenbauten interagiert. Keine leichte Aufgabe wurde an die Streckendesigner von Maurer Söhne gestellt, schließlich konnten die Planungen nur anhand eines 3D-Parkmodells Ende 2003 durchgeführt werden. Entstanden ist eine Komposition, die ihres gleichen sucht: Das mit 16 Höhenmeter ausgestattete Schienenrund spielt regelrecht mit dem stark abfallenden Gelände.

Twister bietet eine Thrillkombination aus Fahrelementen, dem Drehspaß der Spinning Chaisen und dem phänomenalen Setting des Habtoorlandes. So schließen sich direkt nach dem Lift Mauskurven oberhalb des Parkgeschehens an, welche in ihrem Ausgang in eine 30° steile Abfahrt führen. Diese schleudert die Mitfahrer förmlich in Richtung des Abgrunds und den Immelmann-Turn hinauf. Die Positionierung dieser direkt am Hang gelegenen Maurer Söhne-typischen Fahrfigur steigert den Thrill ins Unermessliche.

Nach einer Blockbremse parallel zu den Mauskurven und dem Kettenlift folgt eine leichte Abfahrt mit sich anschließender Helix. Nach früheren Plänen sollten die Fahrzeuge hier einen Vulkan umkreisen. Ein steiler Anstieg verhilft den Chaisen zum "Sprung" über die Fortmauern hinweg. Am Hochpunkt des Camelbacks neigt sich das Fahrzeug in eine leichte Linkskurve und steuert parallel zur Station dem nächsten Ausweichmanöver entgegen.

Ein Teetassenkarussell aus dem Hause Zamperla will geschickt umrundet werden. Die dabei absolvierten Richtungswechsel - drei an der Zahl - initiieren gehörige Impulse auf die Drehgondel, welche chaotisch im Kreise zirkelt. Das Manöver endet in der zweiten und letzten Blockbremse von Twister am anderen Ende der Anlage. Ihr schließt sich eine scharfe S-Combi an, die wiederum den Fahrgastträger in Rotation versetzt. Eine 180° Kurve führt die Chaise schließlich durch eine kleine Pyramide. Die Begegnung mit dem schwingenden und drehenden Boot Rockin' Tug von Zamperla ist das letzte Ereignis im Tageslicht, denn zum Finale schießt das Einzelfahrzeug in einen Tunnel, dessen Ausgang sich in der Bahnhofsbremse und zurück in der Station findet.

Links: Blick von der Pyramide - Rechts: Camelback ins Fort

Das kurzweilige Achterbahnerlebnis von Twister bietet Spaß und Thrill für die ganze Familie und ist die prägnante Hauptattraktion des Habtoorlandes - nicht nur wegen ihrer Lage. Für 2006 hat das Habtoorland als weitere Attraktion einen Darkride angekündigt, dessen Gebäudeinfrastruktur schon fertiggestellt ist. Die Themenhalle wurde komplett in den Berg hineingebaut.

Bilder: Maurer Söhne

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