Auf der IAAPA und der EAS war der Prototyp des X-Car der Münchner
Firma Maurer Söhne das Highlight. Ohne Schulterbügel,
nur gesichert durch einen komplett neu entwickelten, geschwungenen
Bügel im Hüftbereich in Kombination mit einem speziell
angepassten Sitz, konnte sich das interessierte Messepublikum auf
den Kopf drehen lassen.
Noch im Herbst dieses Jahres soll die Erstauslieferung auf Basis
der neuen Xtended- Serie im Skyline Park im Allgäu
eröffnen. Die Besitzer Petra und Joachim Löwenthal
sprechen von der "höchsten Überkopffahrt der Welt".
In 46 Metern Höhe werden die Mitfahrer auf den Kopf gestellt,
und dank des zum Patent angemeldeten Rückhaltesystems wird
eine neue Dimension von Freiheitsgefühl erreicht.
Herzstück des X-Car ist der revolutionäre X-Seat.
Dessen ergonomischer Hüftbügel ermöglicht
im Zusammenspiel mit dem Sitzpaket längere Belastungen von
-1g. Dank einer eingehenden Entwicklungsarbeit bei der Gestaltung
des Sitzarrangements werden sowohl Kinder ab 120cm Körpergröße
als auch stattlich gebaute Erwachsene von bis zu zwei Metern
sicher in dem Fahrzeug aufgehoben sein. Selbst beleibtere Personen
oder solche mit kräftigeren Oberschenkeln werden optimalen
Platzkomfort vorfinden.
Das Konzept "Wagen statt Zug" erlaubt extrem enge
Fahrfiguren und macht Anlaufstrecken überflüssig. In dem
innovativen sechssitzigen Achterbahn-Fahrzeug steckt eine zweijährige
Entwicklung der Maurer Söhne Ingenieure in
Zusammenarbeit mit dem TÜV Süddeutschland und
dem Lehrstuhl für Ergonomie der Technischen
Universität München.
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Dr. Alfred Müller von Maurer Söhne
stellte auf der EAS in Paris diverse kompakte Layouts vor |
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Die neue, kompakte Achterbahn des Skyline Park strebt
nach Höhe: Mit einer Gesamthöhe von 50 Metern wird es
die dritthöchste Coaster-Stahlkonstruktion in Deutschland
werden.
Von ferne wirkt das Sky Wheel wie ein Riesenrad ohne
Nabe und Speichen. Außer dem Panoramablick in die Alpen hat
die Achterbahn aber wenig von der Beschaulichkeit eines
Riesenrades. Sofort nach dem Bahnhof fährt das X-Car
senkrecht hoch und vollführt in 46 Metern Höhe einen
nervenzerreißend langsamen Viertelsalto rückwärts.
Diese neuartige Fahrfigur wurde in Anlehnung an den Kunstflug Humpty
Bump Lift getauft. Die Passagiere hängen mit -1 g kopfüber
nach unten, unter sich gähnende Tiefe und nur mit dem Hüftbügel
gesichert. Unmittelbar auf den Humpty Bump folgen eine 360°-Schraube
und ein rasender Absturz mit 105 km/h senkrecht nach unten. Nach
einem spektakulären Hin- und Herschwingen, erneut in
eindrucksvolle Höhen, fährt das X-Car wieder in
den Bahnhof - oder je nach Bedarf und Auslastung nochmals über
den höchsten Punkt zu einer neuen atemberaubenden Fahrt.
Das Sky Wheel kann es in Sachen Spannung mit viel größeren
Coastern aufnehmen, benötigt aber aufgrund des konzentrierten
Konzepts nur wenig Stellfläche und mit 140 Metern eine verhältnismäßig
kurze Schienenlänge. Dabei ist die Anlage derart konzipiert,
dass sie in zwei weiteren Investitionsschritten ausgebaut werden
kann.
Schon auf der Euro Amusement Show in Paris wurden
derartige, kompakte Layouts in einer Simulation seitens Maurer
Söhne präsentiert. Mit einer solch schnellen
Umsetzung war jedoch nicht zu rechnen. Damit ist das Sky Wheel
die zweite Neuheitenüberraschung 2004 nach dem Motorbike
Launch Coaster von Vekoma für das niederländische
Toverland.
Ab Herbst wird das Sky Wheel den Besuchern des Allgäu
Skyline Parks bei Bad Wörishofen zur Verfügung
stehen und das Thrillangebot des Parks weiter ergänzen.
Derzeitiger Eycatcher ist das 90 Meter hohe Fluggeschoss Sky
Rider.
Ein Bericht von Jochen Peschel
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