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Die Bauarbeiten sind in vollem Gange |
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Der Wagen rollt gen Abgrund, neigt sich und stürzt nach
kurzer Verweildauer 60 Meter senkrecht in die Tiefe. SheiKra in
Busch Gardens Tampa Bay ist die dritte Auslieferung der Diving
Machine der Schweizer Consulting Ingenieure Bolliger &
Mabillard und stellt eine ihrer innovativsten Entwicklungen dar.
Ein halbes Jahr vor ihrer anvisierten Eröffnung präsentiert
sich das Gelände noch als Großbaustelle, lässt
aber schon die beeindruckenden Ausmaße einer der wichtigsten
Achterbahnneuheiten 2005 erkennen: "Wir sind sehr stolz
darauf, diese für die USA einzigartige Achterbahn eröffnen
zu können," sagt Jill Revelle, Sprecherin von Busch
Gardens Tampa Bay.
Inmitten der Ruinen einer Mayakultur wird sich der 61 Meter hohe
Stahlgigant erheben und ab Frühjahr 2005 die Fahrgäste
nicht nur zweimal senkrecht in die Tiefe stürzen lassen,
sondern auch den beeindruckenden Immelmann Loop, drei Steilkurven
und eine Aufwärtsspirale durchfahren. Als zusätzliches
Highlight wartet ein See, in den die dreigliedrigen Fahrzeuge
eintauchen und eine über 20 Meter hohe Wasserwand erzeugen.
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"SheiKra wird unseren Gästen eine Menge Action, Spaß
und Thrill bereiten", sagt Mark Rose, Chefingenieur
von Busch Gardens Tampa Bay. Seit 1982 ist er
verantwortlich für sämtliche Bauaktivitäten des
Parks, darunter den Schwarzkopf Klassiker Scorpion oder
B&Ms erste große Loopingachterbahn Kumba
mit einer Streckenlänge von über 1200 Metern. Jetzt
schlendert er über die Pfade der SheiKra Baustelle im
Themenbereich Stanleyville: "Dies ist einer unserer letzten
Bereiche, die eine großangelegten Modernisierung benötigen",
sagt Mark Rose, während er durch einen überdimensionalen
Stahlkäfig schreitet. Dieser wird später die Station
tragen. |
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Links: Stahlkäfig der Station - Rechts:
Mark Rose |
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Die gigantischen Ausmaße sind dabei mehr als notwendig:
SkeiKras Fahrzeuge bieten statt der üblichen
Vier-Personen-Reihen gleich acht Plätze nebeneinander. Zwei
der fünf Züge werden zeitgleich be- und entladen, um
schließlich vom 61 Meter hohen und 45° steilen Kettenlift
emporgezogen zu werden. Zwei Züge können dabei
gleichzeitig von der Kette befördert werden. "Die 24 Plätze
pro Zug in Kombination mit einer geringen Taktzeit bieten uns eine
ausreichende Kapazität", sagt Mark Rose.
SheiKras Dimensionen sind äußerst
beeindruckend: "Die Spurbreite der Schienen wurde wie schon
bei den beiden Vorgängerbahnen in England und Taiwan vergrößert",
erläutert der Chefingeniuer, während er sich auf die
Betonmauer des Tunnelfundamentes stellt, in dem der zweite
Vertikaldrop eintauchen wird. Die ersten roten Schienenelemente
wurden bereits installiert. Die Szenerie erinnert an Oblivion
im englischen Alton Towers, dem Prototypen der B&M
Diving Machine. Eingebettet in eine stilisierte Geheimbasis
katapultiert das dortige Schienenoval die Fahrzeuge in einer
nahezu senkrechten Abfahrt in ein nebelgefülltes, knapp 35
Meter tiefes Loch, dessen Ausfahrt über eine Kurve direkt zur
Station führt. "Für SheiKra wurde dieses Konzept in
vielen Bereichen weiterentwickelt", berichtet Mark Rose
- nicht nur in der Streckenlänge, die auf fast 1000 Meter
vergrößert wurde. "Seit drei Jahren ist unser
neuer Diving Coaster in Planung, genügend Zeit für die
Experten von Bolliger & Mabillard, neben Steilkurven und
weiteren Abfahrten zwei Besonderheiten zu entwickeln." So
bietet SheiKra mit dem Immelmann Loop erstmalig
eine Inversion, die von den überbreiten Fahrzeugen
bezwungen werden will. Diese folgt im direkten Anschluss an den
senkrechten First Drop. Wie bei Oblivion und G5
werden die Fahrzeuge erst kurzzeitig mit einer Haltebremse
in geneigter Position am direkten Übergang zum Drop gehalten,
stürzen dann mit bis zu 112 km/h 60 Meter in die Tiefe, um
anschließend in den 46 Meter hohen Immelmann Loop
einzufahren, der wie ein Vertikallooping beginnt und
dessen Ausfahrt aus der Überkopfposition einer Schraube
gleicht. |
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Kehrtwende vor dem Splash |
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"Langsam gleitet der Zug über die Blockbremse, um dem
zweiten, 90° steilen Drop entgegenzurollen, der ohne
Haltebremse in eine Ruine und direkt unter die Erde führt.
Airtime für jeden", sagt er schmunzelnd. 45 Meter stürzen
die Fahrzeuge in die Tiefe, unterfahren einen künstlich
angelegten See, in dem die zweite extra für SheiKra
getätigte Neuentwicklung wartet. Ausgestattet mit
schaufelartigen Blenden zu beiden Seiten des Fahrzeugunterbaus
schießt das Fahrzeug durch das Wasser und erzeugt dabei eine
Wasserwand, die vor allem die zahlreichen Parkbesucher
beeindrucken wird: "Das Wasserspray wird sich hinter dem
Fahrzeug zwischen 20 und 25 Meter in den Himmel schießen und
für gehörige Abkühlung sorgen", verrät
Mark Rose. Gefährt und Insassen bleiben jedoch
verschont, denn die Schiene führt durch einen Betonkanal, während
die Schaufeln unterhalb der überbreiten Fahrzeuge das Wasser
gehörig aufwirbeln. "Wenn die Gischt herunterregnet, ist
das Fahrzeug schon längst in der Aufwärtspirale Richtung
Station", versichert der Ingenieur: "Dies wurde in
zahlreichen Modellversuchen untersucht." Zwischen sich
kreuzender Tunnel- und Wasserdurchfahrt befindet sich als weiteres
Highlight eine 20 Meter hohe Kehrtwende, die direkt über ein
neues Restaurant des Parks führen wird.
Fieberhaft arbeiten mehrere Bautrupps an der neuen Großbaustelle,
um SheiKra rechtzeitig zur Hauptsaison 2005 fertig zu
stellen. "Ein genauer Eröffnungstermin steht noch nicht
fest, wir rechnen aber derzeit mit dem Monat Mai", sagt Jill
Revelle. Mark Rose fiebert der Eröffnung schon
jetzt entgegen, obwohl die Bahn für ihn noch zahlreiche
Arbeit bedeutet: "Mit B&M können wir uns aber in
sicheren Händen fühlen." Schlaflose Nächte
sind also nicht zu befürchten. |
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