Jasmin Kaiser aus Essen führt eigentlich ein ganz
normales Studentenleben - bis auf ihren neuen Nebenjob. Ab dem 1.
Oktober wird sie als Monsterdarstellerin beim Halloween Horror
Fest in der Warner Bros. Movie World Angst und Schrecken
verbreiten - ein Heidenspaß für die 23-jährige.
Zum sechsten Mal verwandelt sich der Movie- und
Entertainmenpark zu
einem Ort des Schauerns und Gruselns. Jeweils zu den Wochenenden - Freitag und
Samstag - und dieses Jahr auch in der gesamten letzten
Oktoberwoche wird der Park bis 22 Uhr geöffnet sein.
Die Vorbereitungen laufen derzeit auf Hochtouren und die Movie
World rüstet sich für einen Besucheransturm - allen
voran der Monstermacher Maik Christian Schmidt. Drei
Castings waren alleine nötig, um die große Monster- und
Erschreckerschar auszuwählen. Die Studentin Jasmin Kaiser
ist eine von 160 Untoten, Monstern und furchterregenden Kreaturen
- so viele wie noch nie zuvor im Movie Park.
"In vielen Freizeitparks gibt es mittlerweile ein
Halloween-Programm, jedoch nirgends so blutig wie bei uns.
Halloween steht in der Movie World fest im Zeichen des Splatters",
erzählt der Showdirektor Maik Christian Schmidt. "Das
nötige Rüstzeug vermitteln wir in unserem Monster
College." |
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Links: Deko im House of Horror Rechts: Maik
Christian Schmidt |
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Rund eine Stunde dauert die allgemeine Einführung, in der
Kostüme verteilt, Schminktipps gegeben und die Einteilung in
eine der acht Erschreckergruppen vorgenommen wird. Jasmin
darf im House of Horror ihr Unwesen treiben. Dieser Ort
ist eines von zwei großen, schummrigen Mazes, die einem
Rundgang gleich mit unzähligen Erschreckern und teuflischen
Gruseleffekten aufwarten. Die Besucher durchlaufen das Maze in
kleinen Gruppen, somit wird die dichte und gespannte Atmosphäre
nicht beeinträchtigt. Maik Christian Schmidt hat
wieder ganze Arbeit geleistet: Neue Schreckmomente wurden
installiert und Details weiter ausgearbeitet. Nur die spektakulären,
animatronischen Effekte aus den USA lassen noch auf sich warten.
Hurrikane Ivan hat den Transport verzögert, doch spätestens
bis zum zweiten Wochenende wird mit ihrer Installation gerechnet.
Nach der Einführung in das "Monster-Einmaleins"
besichtigen die Laiendarsteller ihre zukünftigen Einsatzorte,
allen voran die beiden Mazes. Die Backstagewege, Luken und
Versteckmöglichkeiten sollen schließlich jedem bekannt
sein - kein Besuch soll für die Opfer wie der Andere sein. Im
hellen Licht sehen die verschlungenen Gänge noch nicht
sonderlich spektakulär aus, unter den fast stockdunklen
Einsatzbedingungen wird sich die kleine Horrorwelt aber von einer
ganz anderen Seite zeigen: "Ihr habt in diesem Irrgarten den
Vorteil, dass das Maze dank der Deko auch schon an sich düster
und unheimlich wirkt, aber auch dieses Labyrinth lebt von Euch,
also strengt euch an", motiviert Maik Christian Schmidt
die Monsterschüler. Neben dem House of Horror wird
auch das ägyptische Maze City of the Damned vom
Erschreckerpotential der Laiendarsteller leben.
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Friedhofsszene |
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Jedes Jahr wächst das schaurig schöne Spektakel in
Bottrop Stück für Stück weiter, und die Grenzen des
Machbaren werden immer wieder neu ausgelotet. Je ekliger, desto
besser! "Sei froh, wenn Du nur eine Gänsehaut
bekommst!" ist das diesjährige Motto und gleichsam für
jeden eine Herausforderung - für die Verantwortlichen,
Darsteller und auch die Besucher. Familien mit kleinen Kindern müssen
da natürlich draußen bleiben. Das Programm ist derart
ausgelegt, dass auf den Straßen des Entertainment Parks
alles für Kinder ab 12 geeignet ist, in den beiden
Labyrinthen und der neuen Show The Freakish Side of All
Hallows Eve im Studio 7 gilt ein Mindestalter von 16
Jahren.
Doch nicht nur nach Einbruch der Dunkelheit wird der Park im
Zeichen von Halloween stehen. Tagsüber gibt es ein
familiengerechtes Programm mit einem Trick-or-Treat-Spiel, einem
Kostümwettbewerb, Kürbisschnitzen und weiteren Überraschungen
für die Kleinen. Im Looney Tunes Land wird
beispielsweise das Laufgeschäft Jura World als
Upcharge-Attraktion angeboten werden - sie ist nur gegen Aufpreis
nutzbar. "Für die nächsten Jahre wünsche ich
mir dann auch ein Kindermaze - absolut kindgerecht, welches eher
auf Frankenstein und ähnlichem beruht", verrät Maik
Christian Schmidt. |
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Monster unter sich |
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"Wir lernen ständig aus der Erfahrung, und die haben
wir schon reichlich", betont der Monstermacher. Jedoch ist
ihm bewusst, dass das Produkt "Halloween" nur noch
schwer in Deutschland zu verbessern ist. "Der Rahmen ist und
bleibt ein Freizeitpark, da kann ich nicht alles bringen. Religiöse
Dinge und Kinder als Untote sind zum Beispiel absolute Tabus, die
wir niemals brechen werden".
Die nächste Station ist Gremlins Invasion, allen
voran wieder einmal Maik Christian: "Das Schild
werden wir mit Spinnweben verdecken und mit Scheinwerfern
Bewegungen simulieren." Die Unterschiede zu den letzten
Jahren sind im Detail zu suchen. Den Verantwortlichen ist dabei
vor allem ein homogeneres Gesamtbild in allen Parkbereichen
wichtig. Bei rund 20.000 Besuchern im Park kann die Konzentration
nicht nur auf den beiden hochwertigen Mazes liegen - dafür
ist deren Kapazität zu gering. Daher wird es dieses Jahr das
Freiluftspektakel Battle of the Lost Souls auf der Gotham
Plaza geben. Eine schaurige Gesangs- und Tanzshow wird dabei
zwischen Totengräbern, Vampiren und Feuerbällen
aufgeboten.
Weiterhin wird rund um das Daily Planet ein kleines Dorf
errichtet - der Ort für die sogenannten "Special
Characters". Besonderes Highlight ist ein monstermäßiger
Flammenwerfer über den Köpfen der Besucher. Zusätzliche
Akteure auf Stelzen werden zur gruseligen Stimmung beitragen und
einige Untote werden den Halloween-Fans den Puls in Schwung
halten.
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Gruseln bis der Arzt kommt |
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Doch nicht nur viel Neues, sondern auch Altbewährtes wird
man wieder finden. Das Bermuda Dreieck wird genauso mit
Untoten aufgewertet wie die Gremlins Invasion, die seit
Anfang September umgebaut wird.
Schon am Eingangstor des Halloween Spektakels wird der Besucher
in eine extra entwickelte Story eingeführt. Eine entsprechend
gestaltete Zeitung hat den Showzettel abgelöst und in
unregelmäßigen Abständen werden über das
Parkradio neue Schreckensmeldungen verkündet. Nur soviel zur
Story: Der verrückte Dr. LeMorte ist das Jahr über
im House of Horror gefangen gehalten worden, hat aber pünktlich
zum Start der Halloween Saison den Ausbruch geschafft und seine "Experimente"
wieder aufgenommen. Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten.
Für Gruselfreunde, die erst im Dunkeln aktiv werden wollen,
bietet die Movie World wie auch in den vergangenen Jahren
ein After-Dark-Ticket an. Ab 17 Uhr erhalten die
Halloween-Fans für 18 Euro Eintritt zu Furcht und Schrecken.
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