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Cyberdyne
Gebäude |
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Mit der Figur des Terminator hat Universal einen solchen
gewählt. Die Fortsetzung der Terminator-Reihe im Sommer 2003 wird
für weiteren Publikumzuspruch sorgen, so dass sich die Investition von 60
Millionen US-Dollar sicherlich bezahlt macht. Die Nutzung des Films an zwei
weiteren Standorten relativiert zudem die hohen Produktionskosten.
Mit Terminator 2: 3D Battle Across Time entstand die
bis heute unangefochtene Referenz der 4D Kinos. Aufwand und Kosten sind
gewaltig. Alle Hauptdarsteller des Anfang der 90er Jahre erschienenen
Filmspektakels Terminator 2: Jugdement Day konnten für die
Produktion gewonnen werden, allen voran Arnold Schwarzenegger. Und auch
hinter den Kulissen waren bekannte Hollywoodgrößen beteiligt:
James Cameron, der Regisseur der beiden Terminator Kinofilme,
sowie Effektguru Stan Winston, der u.a. auch für die mechanischen
Dinosaurier bei Jurassic Park verantwortlich war.
Die amerikanische Landmark Entertainment Group
erstellte das Konzept und koordinierte sämtliche Arbeiten. Die vom
ehemaligen Disney Imagineer Gary Goddard gegründete Company
bereichert seit ihrem Start in den 80er Jahren u.a. die Universal Parks
mit neuen Attraktionen. Absolute Highlights aus dieser Kreativschmiede sind zum
Beispiel Spiderman 3D in Universal's Islands of Adventure oder
Star Trek: The Experience, ein famoser Simulator-Ride mit aufwendiger
Preshow in einem Imax-Dome im Las Vegas Hilton Hotel.
Was nach der Sicherung der Terminator-Rechte von
Universal Creative erst als Actionshow geplant war, entwickelte sich
schon im frühen Entwicklungsstadium zum jetzigen 4D Spektakel: Wie sollten
auch sonst der aus verflüssigbaren Metall bestehende T-1000 oder
intelligente, fliegende Minen in Szene gesetzt werden. Das Ziel war
definiert.
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Eingangshalle |
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Die Außenaufnahmen zum fast 15-minütigen
Showspektakel fanden 1996 in der Mojave Wüste in Kalifornien statt: Drei
Wochen lang war die Crew um James Cameron versammelt, um die
Nachtaufnahmen auf einem gewaltigen "Future Wars"-Set auf 70 mm Film im
brillianten Imax 3D Format zu bannen. Die weiteren Szenen, darunter vor
allem das "Set" des Cyberdyne Hauptquartiers, welches im zweiten Film eine
entscheidende Rolle spielt, entstanden komplett im Computer. Fast 50
CGI-Kreative von Camerons Digitalstudio Digital Domain, u.a.
verantwortlich für die Effekte von Titanic, erschufen die
Animationen. Nach der CGI-Bearbeitung der Filmszenen folgten die Proben und
Abstimmungen mit der Live-Action Crew sowie die Tests der mechanischen und
pyrotechnischen Effekte, die zu jeder Show perfekt funktionieren sollten. Dazu
wurde kurzerhand ein Flugzeughangar bezogen, in dem eine 1:1-Kopie des
Vorführraums nebst Bühne und Leinwand errichtet wurde. Herr im Haus
war wiederum der für seine Perfektion bekannte James Cameron, der
auch von der Live Action Crew das Äußerste forderte.
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Logo |
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Neben der famosen visuellen Darbietung wird auch für
das Ohr einiges geboten: Digital Sound auf maximal 24 Spuren dröhnt durch
insgesamt 66 Lautsprecher. Das technisch und auch inhaltlich für die Sinne
Gebotene übertrifft alles, was an "4D" Themenparkshows bekannt ist -
Selbst die exzellenten Disney 3D Shows "Muppets 3-D" und "It's
tough to be a bug" wirken gegen diesen Actionkracher blass. Vor allem die
Idee der Nutzung von drei im Halbkreis angeordneten Kinoleinwänden im
letzten Teil der Show lässt die vierte Dimension (fast) zur Wirklichkeit
werden: Hat jede Leinwand schon ein Ausmaß von 7 x 15 Metern, entsteht
durch die halbkreisförmige Anordnung ein Panorama von fast 45 Metern
Breite.
In den Universal Studios Florida wurde die Show im
Hollywood-Boulevard eingegliedert. Recht unscheinbar sieht der Eingang
der nahe des Haupteingangs gelegenen Attraktion aus, doch ist der Besucher erst
einmal zur Preshow vorgedrungen, werden einem die tatsächlichen
Ausmaße der Attraktion bewusst! Die reale Welt hinter sich gelassen
beginnt das Action-Spektakel, welches wegen seiner Handlung bewusst erst
für Kinder ab 13 Jahren empfohlen wird. "Cyberdyne Systems" lädt zu
einer Produktpräsentation der neuen Verteidigungseinheit T-70 in ihr
Hauptquartier ein. Nachdem jeder Besucher eine der "Schutzbrillen" erhalten
hat, folgt ein kleiner Werbefilm, der unzählige Produkte des Unternehmens
vorstellt: Von medizinischen Roboter bis zu computergesteuerten Schmetterlingen
ist alles im Programm vorhanden. Stolz ist die Firma vor allem darüber,
dass im Bereich der künstlichen Intelligenz und Robotersteuerungen die
globale Marktführerschaft erreicht werden konnte. Das neueste Projekt,
welches in Kürze die Serienreife erlangen soll, scheint sogar die Welt zu
revolutionieren: "Skynet", ein computergesteuertes Abwehrsystem, soll den USA
die totale Sicherheit im Kriegsfall bieten. Willkommen in der Realität...
.
Zum Ende dieses "reichlich" ironisch angehauchten
"Werbefilms" erscheinen plötzlich zwei Hauptfiguren aus der Terminator
Reihe auf den Bildschirmen: Sarah Connor und ihr Sohn John - die Guten - sind
gerade dabei, dass Sicherheitssystem von Cyberdyne lahm zu legen. Die uns
begleitende Hostess bricht in Hektik aus, doch kurze Zeit später scheint
das "Problem" gelöst und die herrlich überzogen agierende Dame
lässt die Besuchergruppe in den Vorführraum eintreten. Nach dem
bekannten Prozedere ("no filming, no photography - esspecially no flash
photography") beginnt die Show, bzw. eher die Produktpräsentation der
neuen Roboterreihe. Dass dabei irgendwann unsere beiden Eindringlinge
auftauchen ist selbstverständlich, und wenn die auf der Bildfläche
erscheinen, sind "Arnie" T-800 und sein gefürchteter Gegenpart, der
T-1000, nicht fern. Das Spektakel beginnt nun richtig und entführt den
Besucher in die nahe Zukunft. Der Auftrag: Den Hauptcomputer von Skynet zu
zerstören, um den Weltuntergang zu verhindern. Live-Action und 3D-Film
verschmelzen zu einem Ganzen. Und nicht vergessen: "Cyberdyne is watching
you!"
Dieses erstklassige Spektakel ist neben seinem Premierenort
in den Universal Studios Florida in den beiden Universal Studioparks in
Hollywood und Osaka zu sehen und steht wegen seines großen Erfolges auch
für weitere Themenparks der Gruppe auf der Attraktionsliste. Für die
geplanten Universal Studios Germany ist diese Movie-Attraktion ebenfalls
vorgesehen. Universal setzt sogar die 4D-Welle im eigenen Hause fort: Der
Filmheld Shrek bekommt 2003 eine eigene Attraktion in den Universal
Studios Florida und Hollywood. |