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Die 80er     Jahre, Schweizer Alpen Zurück zur Auswahl

Achterbahnen und andere Thrill Rides, zwei erstklassige Themenbereiche

Limit - Fünfmal kopfüber

Direkt im Schatten von Big Loop entstand die zweite Loopingbahn des Heide-Parks. Bei Limit handelt es wiederum um eine Anlage aus dem Hause Vekoma. Diesmal fahren die Passagiere aber nicht auf sondern unterhalb der Schiene. Die Hängeachterbahn, vom Hersteller Suspended Looping Coaster - kurz SLC - genannt, ist eine Standardanlage, die weltweit über 30 mal in einer fast identischen Streckenführung ausgeliefert wurde. Trotzdem sollte dieses Exemplar seine Deutschlandpremiere im Heide Park feiern. Die gleiche Bahn wurde zwei Jahre später in der Warner Bros. Movie World eröffnet.

Fünfmal geht es bei Limit kopfüber, und dies auf einer gerade einmal 662 Meter langen Fahrstrecke. Mit einem Schulterbügel gesichert, die Beine frei gen Boden baumelnd, rasen die Fahrgäste in zwei Zügen durch den Säulenwald dieser kompakten Stahlachterbahn. Die schwindelerregenden Fahrelemente wie Roll-Over, Sidewinder und Double Spin bieten in Kombination mit der bodenlosen Fahrt ein gelungenes Erlebnis, auch wenn die durchschnittlichen Fahreigenschaften den Eindruck etwas trüben.

Das grün weiße Schienenmonster wird in seiner Farbgebung durch eine Ansammlung von Fahrgeschäften komplettiert, die ebenfalls das jugendlichere Publikum ansprechen. Dabei handelt es sich um die erfolgreichsten Kirmesfahrgeschäfte des Bremer Herstellers Huss, die im Kreise gruppiert den 34 Meter hohen Condor umgeben. Ob Top Spin, Break Dance, Magic, Enterprise, Flipper oder Rainbow. Die Liste ist lang und durch die hohe Anzahl an Möglichkeiten sind lange Wartezeiten nicht zu befürchten.

Der Lifthügel nebst First Drop von Colossos
Lifthill
Es geht abwärts...
Bunny Hops
Colossos Panorama

Doch gegen den neuen Giganten wirken selbst die Hochfahrgeschäfte winzig. Seit dem Jahre 2001 lädt die Holzachterbahn Colossos zu einer rasanten Fahrt über das Gebälk ein. Nach Angaben des Ingenieurbüros Stengel, unter anderem verantwortlich für die Auslegung der Streckenführung sowie dynamische und statische Berechnungen, ragt der Lifthill des Holzriesen rund 50 Meter in die Lüfte. Einzig und allein Son of Beast im amerikanischen Paramount's Kings Dominion vermag die Holzstruktur in der Höhe zu übertreffen.

Begeisterung pur

In Sachen Fahrkomfort bleibt Colossos jedoch Spitzenreiter. Die optimale Grundlage dafür legte die patentierte Schiene von Werner Stengel, dem Achterbahnguru aus München. Mit einer Geschwindigkeit von 120 Stundenkilometern donnern die Züge über die unzähligen Hügel, immer wieder geht es auf und ab - Airtime total. Wird normalerweise der Schienenkorpus auf der Baustelle aus mehreren Holzlattenschichten zusammengenagelt, was der Schiene gehöriges Spiel verleiht, bietet Colossos ein präzise computergesteuert gefertigtes Schienenbett. Trotz der hohen Top Speeds ist das Fahrgefühl sehr angenehm und fernab der ruppigen Erlebnisse, welche die klassischen Pendants bieten.

Das speziell entwickelte Fertigungsverfahren ermöglicht es, die Schienensegmente vorab im Werk zu produzieren und auf der Baustelle mit Bolzen und Schrauben einem Stecksystem gleich zusammenzusetzen. Dabei wird mittels hochpräziser, computergesteuerter Maschinen der Schienenkorpus aus einem vorlaminierten Holzblock gefräst. Präzision im Detail, die sich auszahlt und die ein der Stahlachterbahn fast ebenbürtiges Fahrverhalten gewährleistet.

Für Colossos arbeiteten verschiedene Firmen Hand in Hand: Die Schweizer Intamin AG lieferte als Generalunternehmer Züge und Technik wie das Liftsystem, Bremsen, Ein- und Ausstiegsbereich sowie die Verschiebeplattform, die Firma Merck war für die Fertigung der Schiene verantwortlich und Holzbau Cordes übernahm die Aufbereitung des Holzes und die Errichtung der gesamten Trägerstruktur. Colossos ist ein Beispiel für eine äußerst gelungene Zusammenarbeit, die für die Holzachterbahn Balder im schwedischen Liseberg zur Saison 2003 fortgesetzt wurde.

 
Die Fahrt auf dem Mountain Rafting beginnt
Zurück zur Drehstation
Stationsbereich des Grottenblitz
Grottenblitz OnRide
Mit Speed durch die Kurve
Mountain-Rafting

Nach so viel Action auf den Achterbahnen und den diversen Thrill Rides im nördlichen Parkbereich schließt sich unweit des "Capitols" eine äußerst stimmig in Szene gesetzte Rafting-Anlage an, deren Themenbereich durch den Mack Powered Coaster Grottenblitz, ein Restaurant und den Einstieg zur Monorail-Bahn komplettiert wird. Das Mountain-Rafting ist ein tosender Wildbach, der durch eine ansprechend und mit viel Liebe zum Detail gestaltete Landschaft führt: Geysire, Felsformationen und Baumgruppen säumen den 600 Meter langen Wildwasserkanal. In Rundbooten für jeweils sechs Personen wird der unberechenbare Betonkanal bezwungen, dem man seine künstliche Beschaffenheit nicht unbedingt auf dem ersten Blick ansieht. Die Anlage wie auch die Felsformationen wurden von der Intamin AG geliefert. 1994 war Eröffnung, ein Jahr später erfolgte eine kleine Modifizierung: Die breiteren Flußstellen wurden durch Steine und Leitbleche derart verengt, dass ein Überholen der Boote nicht mehr möglich ist. Somit schaukeln die Rundboote nun wie an einer Perlenschnur gezogen durch das Gewässer.

Vorbei an der Riesenkrake mit dem Parkmaskottchen Wumbo im Mittelpunkt, fehlt nur noch ein großer Themenbereich. 1997 konnte der holländische Stadtteil nach zweijähriger Bauzeit eröffnet werden. Mitten in der Lüneburger Heide liegt seitdem ein originalgetreu nachempfundenes holländisches Dorf mit über ein Dutzend Häuserfassaden aus dem 19. Jahrhundert. Neben einer Windmühle, Grachtenfahrt und üppigen Tulpenbeeten findet seit Bestehen dieses Themenbereiches jährlich der Pfahlsitz-Wettbewerb statt. Der Marketing-Gag zur Eröffnung des Themenbereiches wurde zur festen Institution und jährlich berichten die Medien über neue Rekorde.

Ridetechnisch bietet der holländische Stadtteil derzeit nicht viel, eine große leerstehende Halle hinter den Fassaden schreit aber nach einem Darkride. Solch ein Fahrgeschäft vermisst der Besucher bislang im Heide-Park vergeblich und eine derartige Einrichtung wäre vor allem an regnerischen Tagen begrüßenswert.

 

Offizielle Internetseite des Heide-Parks

Die Tussauds Gruppe wird die Zukunft des größten norddeutschen Freizeitparks nun ganz alleine bestimmen. Das Potential stimmt, jetzt gilt es, dieses weiterzuentwickeln. Vor allem im Show- und Entertainment Bereich gibt es gehöriges Aufholpotential und mit entsprechenden Konzepten könnten die Verantwortlichen dem Heide-Park neben seinem gelungenen Angebot an Fahrattraktionen ein zweites Standbein verleihen. 2004 eröffnet eine Wasserstuntshow rund um ein riesiges Piratenboot nebst einem elektronischen Puppentheater mit Live Show Elementen zur Kinderserie Hallo Spencer.

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